Ende gut, alles gut: Gerald Kammerlander kürt sich zum Weltmeister auf seiner Heimstrecke Umhausen (ck) - Es war eine Entscheidung die knapper und spannender nicht hätte sein können: nach dem ersten Lauf lag Gerald Kammerlander (AUT) auf heimischer Strecke in Führung, wurde dann von Titelverteidiger Patrick Pigneter (ITA) von der Spitze verdrängt und musste im dritten, entscheidenden Lauf alles riskieren, wollte er seine Chancen noch wahren. „Zumindest das wollte ich mir im Ziel nicht vorwerfen müssen, dass ich nicht alles gegeben habe. Aber es ist sich alles so ausgegangen, so wie ich es mir gewünscht habe.“ Zu Beginn der Saison sah es tatsächlich so aus, als ob der Weltmeistertitel ein Wunschtraum bleiben würde: „Es ist alles daneben gegangen. Eine Zeit lang stand es auf der Kippe, ob ich nicht sogar aus dem Team fallen würde. Dann habe ich mich mit meinem Bruder hingesetzt und wir haben alles verändert was man verändern kann und der WM alles untergeordnet. Darum gilt auch meinem Bruder ein großer Dank.“ Erste Erfolge zeigten sich in Gsies beim Weltcup: „Als ich auf einer Strecke, die mir gar nicht liegt, Dritter im ersten Lauf war, habe ich gewusst, dass ich schnell sein kann.“ Die Wochen vor der Heim-WM, bei der Vater Bruno Kammerlander einer der Hauptverantwortlichen im OK-Team war, verbrachte Gerald Kammerlander hauptsächlich mit Training auf der WM-Strecke oder in Italien. Außerdem absolviert er derzeit eine Ausbildung zum Ernährungs- und Bewegungstrainer. Die Stunden vor dem Titelgewinn waren dann noch eine letzte Härteprobe: „Ich konnte nicht schlafen, ich habe um Mitternacht noch einmal viel gegessen und dann habe ich geschlafen. Beim Finallauf war es dann vielleicht sogar ein Vorteil, dass ich nicht als Führender ins Rennen gehen musste.“ Der aktuell Führende, als Gerald Kammerlander als vorletzter ins Rennen ging, war Robert Batkowski, der sich von Lauf zu Lauf steigerte und vom fünften Rang nach dem ersten Lauf noch den Sprung zur Silbermedaille schaffte. „Es war sehr schwer, die richtigen Materialeinstellungen zu finden, aber im letzten Trainingslauf sahen wir ein kleines Licht. Wenn ich gutes Material habe, bin ich auch nicht nervös, darum war ich heute ganz locker“, erzählte der Weltmeister von 2003, der nun mit seiner zweiten WM-Medaille nach Gerhard Pilz (fünf mal Gold, drei Silber, einmal Bronze) der zweiterfolgreichste Österreicher bei Weltmeisterschaften ist, Mannschaftsbewerbe nicht eingerechnet. Insgesamt konnten bereits acht Österreicher WM-Gold gewinnen, der ewige Konkurrent Italien kommt lediglich auf vier Weltmeister. Der entthronte Weltmeister Patrick Pigneter (ITA) nahm es gelassen: „Es kann nicht immer gehen, aber wenn man einmal Gold gewonnen hat, kann man sich natürlich über Bronze nicht so freuen.“ Im zweiten Lauf setzte er sich zwischenzeitlich mit einer sensationellen Zeit (mit 1:11,99 blieb er als einziger unter der 1:12,00 Marke) an die Spitze, musste dann aber eine Schiene austauschen und fiel im dritten Lauf auf den dritten Rang zurück. Endergebnis Herren: 1. Gerald KAMMERLANDER (AUT), 1:12,46(1), 1:12,48(3), 1:12.67(3), 3:37,61 2. Robert BATKOWSKI (AUT), 1:12,97(5), 1:12,12(2), 1:12,56(2), 3:37,65 3. Patrick PIGNETER (ITA), 1:12,72(3), 1:11,99(1), 1:13,24(6), 3:37,95 4. Thomas KAMMERLANDER (AUT), 1:12,79(4), 1:12,59(4), 1:13,21(5), 3:38,59 5. Rudi RESCH (ITA), 1:13,19(8), 1:13,06(7), 1:12,43(1), 3:38,68 6. Florian BREITENBERGER (ITA), 1:13,04(7), 1:12,67(5), 1:13,14(4), 3:38,85 7. Florian CLARA (ITA), 1:12,97(5), 1:12,84(6), 1:13,29(7), 3:39,10 8. Anton BLASBICHLER (ITA), 1:12,70(2), 1:13,55(8), 1:13,54(9), 3:39,79

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