Zwei Weltcup-Entscheidungen offen – Staatspräsident Medvedev kommt Paramonovo (pps) Dem Anlass entsprechend hat sich hoher Besuch angesagt: Kein Geringerer als Russlands Staatspräsident Dmitry Medvedev gibt den 43. Europameisterschaften des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL), zugleich Finale des Viessmann-Weltcups, die Ehre. Für den Samstag (25. Februar 2012), wenn auf der Kunsteisbahn in Paramonovo vor den Toren Moskaus die Entscheidungen bei Damen (Start Ortszeit: 10.40 Uhr / MEZ: 07.40 Uhr) und Doppel (13.50 Uhr / MEZ 10.50 Uhr) auf dem Programm stehen, kündigte der 46-Jährige seinen Besuch an. Ausgerechnet in diesen beiden Disziplinen geht es nicht nur um Gold, Silber und Bronze bei der EM, sondern auch noch um die Joska-Kristallkugel für die Gesamtsieger im Viessmann-Weltcup. Im Doppelsitzer trennen vor dem Schlussakkord Andreas Linger/Wolfgang Linger aus Österreich und die Titelverteidiger Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER) gerade einmal 45 Punkte. Bei den Damen beträgt die Differenz zwischen Tatjana Hüfner, Olympiasiegerin und viermalige Weltmeisterin, und Natalie Geisenberger, Olympia-Dritte, WM-Dritte 2012 und dreimalige Vize-Weltmeisterin, nur 26 Zähler. Die 28 Jahre alte Hüfner muss bei einem Sieg von Geisenberger mindestens Zweite werden, um zum fünften Mal Gesamtsiegerin zu werden und zu Rekordsiegerin Silke Kraushaar-Pielach aufzuschließen. Als „Hecht“ im Karpfenteich könnte sich EM-Titelverteidigerin Tatiana Ivanova entpuppen, die bei den FIL-Weltmeisterschaften 2012 in Altenberg (GER) schon mit Silber überraschte. „Ich tippe ganz stark auf Ivanova, die wird dort richtig auftrumpfen“, sagt Natalie Geisenberger. Tatiana Ivanovas Rolle als Lokalmatadorin und Geheimfavoritin könnten im Doppelsitzer die WM-Fünften Vladislav Yuzhakov/Vladimir Makhnutin einnehmen. Schließlich verzichteten Russlands Top-Athleten in der vergangenen Woche auf den Viessmann-Weltcup im lettischen Sigulda, um sich gezielt auf das Heimrennen vorzubereiten. Linger/Linger, drei Mal Weltmeister, zwei Mal Olympiasieger und EM-Titelverteidiger, wollen ihre Titelsammlung mit dem Gesamtsieg im Weltcup vervollständigen; Wendl/Arlt, die bei der WM leer ausgingen, wollen sich mit einer EM-Medaille und der Wiederholung des Vorjahres-Erfolges als Gesamtsieger schadlos halten. Bei den Herren steht Weltmeister Felix Loch schon als Gesamtsieger fest, dennoch möchte er auf der ersten russischen Kunsteisbahn den Lokalmatadoren Albert Demchenko und Viktor Kneyb das Siegen schwer machen. „Das sind die Favoriten“, sagte der 22-Jährige, dem in seiner Titelsammlung (Olympiasieger 2010, Weltmeister 2008, 2009 und 2012 sowie Weltcup-Gesamtsieger 2011/2012) nur noch der EM-Titel fehlt.
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