Estnischer Rodelverband feiert Comeback mit talentierten Athleten

Estonia Luge

Tallinn, Estland (FIL/07.05.2024) Der Rodelsport in Estland erlebt aktuell ein Comeback nach einer langen Pause seit 1998. Das kleine Land im Baltikum zeigt wieder Präsenz auf der internationalen Rodelbühne. Unter der Führung von Darta Zunte, einer Skeleton-Athletin aus Estland, erlebt der Verband einen Aufschwung.

Die Geschichte des Rodelsports in Estland reicht bis ins Jahr 1980 zurück, jedoch erlebte der Sport von 1998 bis 2022 eine Phase ohne aktive Teilnahme an internationalen Meisterschaften. In den Jahren zuvor, besonders zwischen 1980 und 1998, florierte der Rodelsport in Estland mit Teams und erfolgreichen Rodlerinnen und Rodlern. Ein herausragender Erfolg wurde bei den Europameisterschaften 1996 im lettischen Sigulda erzielt, als das estnische Doppel den achten Platz belegte. Estnische Rodlerinnen und Rodler nahmen auch an den Olympischen Spielen 1994 und 1998 teil.

Rodelverband Estland

Die Wiederbelebung des Verbands verdankt sich der Initiative von Darta Zunte, die von zwei jungen Talenten, Emma Triin Seer und Katariina Theresa Tomingas, unterstützt wird. Mit Unterstützung des Verbandspräsidenten Rein Esaul, einem langjährigen Sportfunktionär und ehemaligen Rodler, arbeitet das Team engagiert daran, den Rodelsport in Estland wieder aufzubauen.

Im Oktober 2023 haben zwei hoffnungsvolle junge Athletinnen mit der 20-jährigen Emma Triin Seer, eine ehemalige Leichtathletin und Studentin an der estnischen Luftfahrtakademie, und der 18-jährigen Gymnasiastin Katariina Theresa Tomingas mit dem Rodelsport begonnen. Beide Väter der jungen Athletinnen waren ehemals Rodler im Doppelsitzer.

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Mit diesen talentierten Athleten und dem Engagement des Estnischen Rodelverbands steht dem Rodelsport in Estland eine vielversprechende Zukunft bevor. Der Verband strebt danach, die Estnischen Farben auf internationaler Ebene zu vertreten und eine neue Generation von Rodelbegeisterten im Land zu inspirieren.

„Die Begeisterung der Beteiligten ist groß und das ist für uns das Wichtigste. Wir konnten bereits mit der FIL-Trainingsgruppe trainieren. Leider sind unsere finanziellen Mittel begrenzt und wir können nicht so viel trainieren wie nötig wäre“, berichtet Darta Zunte.

Die beiden jungen Damen können mit ihrer Entwicklung im ersten Jahr zufrieden sein. Emma Triin konnte 152 Trainingsläufe absolvieren und hat bereits gute Fortschritte gemacht. Die Pläne sind ehrgeizig. "Für die kommende Saison hoffen wir, in die FIL-Gruppe aufgenommen zu werden. Wir wollen, dass Emma Triin Seer an den EBERSPÄCHER Weltcups teilnimmt, und längerfristig wollen wir Estland bei Olympischen Spielen vertreten sehen, und wir tun alles, um den Rodelsport in Estland attraktiver zu machen, so dass bis 2030 mindestens 15 Athleten an den estnischen Meisterschaften teilnehmen", sagt Rein Essaul, Präsident des estnischen Verbandes.

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Er sieht große Chancen für den Rodelsport in Estland: „Dank unserer guten Nachbarn, den Letten, ist die Rodelbahn in Sigulda unsere Heimbahn und nur 160 km von Tõrva entfernt.“

Der estnische Rodelsport ist also zurück. FIL-Präsident Einars Fogelis freut sich: „Wir sind sehr froh über das Comeback unserer Sportfreunde aus Estland und wünschen alles Gute und viele Erfolge für die Athletinnen und Athleten.“

Fotos: Mareks Galinovskis