Berchtesgaden (RWH) Massive Nachteile für seine Sportart befürchtet der Präsident des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL), Josef Fendt aus Berchtesgaden, falls die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 wie vom Weltverband FIFA geplant im November und Dezember ausgetragen werden sollte. „Negative Folge einer Verlegung in diesen Zeitraum wäre für uns der Einbruch bei den bislang immer sehr guten TV-Quoten“, sagte Fendt. Da die Sponsoren-Verträge zumeist auch mit Übertragungszeiten gekoppelt seien, bestehe sogar die Gefahr eines doppelten Nachteils, führte Fendt, seit 1994 an der Spitze der FIL, weiter aus. Fendt prangerte zudem das unsolidarische Verhalten der FIFA gegenüber den Wintersportfachverbänden an. Die Vereinigung der olympischen Wintersportverbände (AIOWF) unter Vorsitz von Gian-Franco Kasper, dem Präsidenten des Internationalen Ski-Verbandes (FIS), so Fendt, hätte dem Fußball-Weltverband vor einem Jahr eine Art Resolution. „Der Brief ist nicht einmal beantwortet worden“, sagte Fendt. Die Rennrodel-Saison beginnt in der Regel Ende November und dauert bis in den März. Vor der Weihnachtspause stehen meist vier Weltcups auf dem Terminkalender, diese Veranstaltungen würden mit einer parallel ausgetragenen Fußball-WM um die Gunst der Zuschauer buhlen. Die TV-Übertragungen im Rennrodeln erzielen in Deutschland mit zuverlässiger Regelmäßigkeit Einschaltquoten von mehr als 20 Prozent. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sochi landete die vom ZDF übertragene Entscheidung bei den Herren mit 9,22 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 32,3 Prozent auf Platz eins im Olympia-Ranking der deutschen TV-Sender.