Soft- und Hardware-Entwickler übernimmt Verantwortung für Staffel-Panne Berchtesgaden (pps) Der Soft- und Hardware-Entwickler für den technischen Ablauf der Team-Staffel des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) hat die Verantwortung für die Pannen bei den 42. FIL-Weltmeisterschaften übernommen. Nach ersten Informationen sind am Sonntag gegen Mitternacht offensichtlich Fehler gefunden worden, die klar bei dem international renommierten, langjährigen Technologiepartner der FIL liegen. Die Gründe für die Probleme, die letztendlich zum Abbruch führten, sind aber derzeit noch nicht restlos aufgeklärt. Die Mitarbeiter des Technologieunternehmens wurden angewiesen, die Ursache der technischen Probleme vor Ort in Cesana zu ergründen. Dies teilte die Geschäftsführung FIL-Präsident Josef Fendt noch am Sonntag in einem ersten Telefongespräch mit. „Das ist eben das Risiko, wenn man etwas Neues ausprobiert und eine Sportart weiterentwickeln möchte. Wir haben in diesem Winter fünf Team-Staffeln mit mehr als 60 Abfahrten über die Bühne gebracht. Dabei waren bei den Staffelrennen insgesamt rund 180 Schlitten im Einsatz, ohne dass ein technisches Problem bei der Zeitnahme auftrat“, sagte Fendt am Montag am Sitz der Weltverbandes FIL in Berchtesgaden. „Auch wenn es im Augenblick wenig tröstet, aber bei einem technischen Versagen kann man nichts machen.“ Der FIL-Präsident weiter: „Stillstand bedeutet Rückschritt, deshalb blicken wir optimistisch dem Weltcup-Finale in Sigulda entgegen und sind voller Hoffnung, die in Cesana aufgetretenen Probleme in enger Zusammenarbeit mit unserem Partner zu lösen.“ Jacques Rogge (Belgien), Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, will einen Besuch in Riga dazu nutzen, die Team-Staffel beim Weltcup-Finale im lettischen Sigulda am 20. Februar höchstpersönlich in Augenschein zu nehmen. Der IOC-Präsident erhielt bei der Sitzung der IOC-Exekutive im Herbst in Acapulco (Mexiko) das Recht zugesprochen, alleinverantwortlich über die Aufnahme von insgesamt sieben Disziplinen, darunter die Team-Staffel der FIL, in das Programm von Olympischen Winterspielen zu entscheiden. Trotz der technischen Probleme habe die IOC-Kommission vom Format der Team-Staffel einen positiven Eindruck gewonnen, berichtete Fendt. Zu den IOC-Beobachtern in Cesana zählte auch Christophe Dubi, seit 1. Juli 2007 Sportdirektor des IOC. Rogge wird seine Entscheidung wahrscheinlich im April 2011 verkünden. Ein deutliches Bekenntnis zur Team-Staffel gab unterdessen auch Markus Prock, Sportdirektor des Österreichischen Rodel-Verbandes (ÖRV), ab. „Der Wettbewerb ist sehr attraktiv und eine Bereicherung für unseren Sport“, sagte der zweimalige Weltmeister, der mit zehn Gesamtsiegen nach wie vor Rekordsieger im Viessmann-Weltcup ist. „Dass die Team-Staffel in Cesana nicht funktioniert hat, ist sehr schade. Aber wir müssen in die Zukunft blicken und hart daran arbeiten, dass so etwas künftig nicht mehr passiert“, erklärte der mehrmalige Medaillengewinner bei Olympischen Winterspielen weiter.