Berchtesgaden (RWH) Mit der Saison 2014/2015 hält der Sprint Weltcup Einzug ins Wettkampfprogramm des Rennrodelns. Das neue Format wurde beim 62. Kongress des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) im Sommer 2014 per einstimmigem Beschluss in die Internationale Rennrodel-Ordnung (IRO) aufgenommen. An drei Schauplätzen in Igls (AUT, 29./30. November 2014), Calgary (CAN, 12./13. Dezember 2014) und Altenberg (GER, 21./22. Februar 2015) beschließt im nacholympischen Winter der so genannte FIL-Sprint Weltcup nun diese Rennrodel-Wochenenden. „Ich finde den neuen Sprint Weltcup aufregend, weil er eine neue Dynamik in das Geschehen bringt und uns Rennrodlern auch ein neues Publikum erschließen kann“, sagt FIL-Athletensprecher Chris Mazdzer (USA, Bild rechts)), 2013/2014 Fünfter der Gesamtwertung im Viessmann-Weltcup. Durchaus selbstkritisch fügt Mazdzer hinzu: „Obwohl die Athleten im Grunde genommen nichts anderes machen als sonst auch, fügt dieses Format dem Rennrodeln ein neues Element hinzu. Es sorgt für mehr Spannung an den Weltcup-Wochenenden.“ Auch Tobias Arlt, Athletensprecher in Deutschland, begrüßt die Neuerung. „Es ist immer gut, wenn man etwas Neues ausprobiert“, sagt der zweifache Goldmedaillengewinner von Sochi. „Eine neue Disziplin kann belebend sein, hoffentlich hat der Sprint das Zeug dazu.“ Arlts Team-Kollege Felix Loch, der insgesamt bereits drei Mal Olympia-Gold gewann, hofft „auf spannende Rennen für die Zuschauer“. Dafür sorgen verschiedene Elemente. Beim FIL-Sprint Weltcup fällt die Entscheidung in nur einem Lauf, die Zeitmessung beginnt mit fliegendem Start frühestens 100 Meter nach dem Startbock, gekennzeichnet durch einen Startbogen. Die Strecke von der Startrampe bis zum Startbogen wird Anlaufstrecke genannt, am Startbogen wird mittels Radarmessung die Startgeschwindigkeit ermittelt. Maximal eine Zwischenzeit wird angezeigt. Für jede Disziplin werden Streckenrekorde im Sprint geführt. Startberechtigt sind lediglich die ersten 15 der jeweiligen Weltcup-Wertung. Die Startreihenfolge ergibt sich in umgekehrter Reihenfolge der Platzierung des Weltcups, Nachrücker sind nicht zugelassen. Abfahrtshöhen sind die jeweiligen Starthöhen für Damen, Herren und Doppel. Die Ziellichtschranke bleibt unverändert gegenüber dem herkömmlichen Weltcup-Rennen. Im Startbereich dürfen sich im Gegensatz zu den Viessmann-Weltcups keine Betreuer aufhalten. Weltcup-Punkte werden analog zu den herkömmlichen Rennen vergeben und fließen in die Gesamtwertung mit ein.  

Chris Mazdzer 1