„Ich war so oft Zweiter, einmal mit einem Hundertstel Rückstand, einmal mit drei Hundertstel Rückstand gar Dritter, einmal musste das Glück auf meiner Seite sein“, jubelte der frischgebackene Weltcupsieger Gernot Schwab (AUT). Der im heutigen Rennen jedoch gar nicht seine beste Darbietung gab. „Ich war mir sicher, dass ich im Vergleich zum Training noch Reserven hätte, habe dann mit der Präparierung der Rennschienen herumprobiert und sicher nicht die optimale Abstimmung erwischt und es wurde noch ziemlich knapp. Alles in allem war das heute nicht mein bester Tag und ich freue mich auf Olang nächste Woche, wo ich bisher immer schnell war“, schilderte der angehende Sportwissenschaftler, der im März sein Studium abschließen wird. Patrick Pigneter (ITA), dritter nach dem ersten Durchgang, hatte das Rennen bis zum Schluss spannend gemacht, indem er Schwab eine hervorragende Laufzeit vorlegte, die ihm letztendlich den zweiten Platz einbrachte. „Ich habe die Zeit von Pigneter gehört und fand es relativ schwierig, dennoch locker zu bleiben, aber ich bin heuer insgesamt lockerer“, Schwab. Die Wiederkehr der Österreicher auf das Siegespodest bestärkte der 20-jährige Philipp Wagner, der als Dritter seinen ersten Weltcup-Podest erzielte. „Ich war auf dieser Bahn schon Dritter bei der Junioren-WM vor zwei Jahren und ich freue mich über meine heutige Leistung. Die Bahn war am Schluss jetzt schon löchrig und es war schwierig zu fahren.“

Einen souveränen Sieg im Damenbewerb feierte die Russin Ekatharina Lavrentjeva. Mit zwei Laufbestzeiten ließ sie keinen Zweifel darüber, wer momentan die Nummer eins der Szene ist. Ihre derzeitige Topform ist das Ergebnis konsequenten Trainings. Nicht einmal über die Weihnachtsfeiertage, die in Russland auf den 6. und 7. Januar fallen, war sie in der Heimat. „Ich habe vier Wochen lang in Österreich und Italien trainiert. Das machen wir seit Jahren so, es dauert viel zu lange mit dem Bus nach Russland und wieder zurück zu fahren.“ Geld um hin und her zu fliegen hat die russische Mannschaft nicht, obwohl sie seit Jahren im Weltcup vorne mitmischen. Die knapp bemessenen Mittel fließen in die Verpflegung und das Material. „Ich habe seit Anfang der Saison eine neue Rodel, kam auch sofort gut damit zurecht und konnte jetzt vier Wochen trainieren“, schildert Lavrentjeva und macht damit ihrer Konkurrenz wenig Mut. Die Plätze zwei und drei belegten die Schwestern Renate und Christa Gietl. Um eventuellen – ohnehin nicht vorhandenen – schwesterlichen Zwistigkeiten vorzubeugen, teilen sie den zweiten Platz in der Weltcup-Gesamtwertung mit jeweils 155 Zählern.

Ergebnisse:

Endergebnis Damen:
1. Ekatherina LAVRENTJEVA (RUS), 1:12,34(1), 1:12,95(1), 2:25,29
2. Renate GIETL (ITA), 1:12,40(2), 1:13,10(2), 2:25,50
3. Christa GIETL (ITA), 1:13,99(4), 1:13,96(3), 2:27,95
4. Melanie BATKOWSKI (AUT), 1:13,72(3), 1:14,80(7), 2:28,52
5. Melanie SCHWARZ (ITA), 1:14,38(7), 1:14,70(5), 2:29,08
6. Imelda GRUBER (ITA), 1:14,25(6), 1:14,95(8), 2:29,20
7. Anna BRAUN (AUT), 1:14,55(8), 1:14,69(4), 2:29,24
8. Marlies WAGNER (AUT), 1:14,56(9), 1:14,75(6), 2:29,31
9. Karolina WANICZEK (POL), 1:14,05(5), 1:15,29(9), 2:29,34
10. Tina UNTERBERGER (AUT), 1:15,00(10), 1:15,89(11), 2:30,89
11. Julia VETLOVA (RUS), 1:15,36(11), 1:15,86(10), 2:31,22
12. Ziva JANC (SLO), 1:16,98(12), 1:17,75(13), 2:34,73
13. Vroni NACHMANN (GER), 1:18,40(13), 1:18,80(14), 2:37,20
14. Olga SIDAROVA (RUS), 1:19,95(15), 1:19,82(15), 2:39,77

Endergebnis Herren (41):
1. Gernot SCHWAB (AUT), 1:11,87(1), 1:11,95(2), 2:23,82
2. Patrick PIGNETER (ITA), 1:12,34(3), 1:11,60(1), 2:23,94
3. Philipp WAGNER (AUT), 1:12,15(2), 1:12,69(6), 2:24,84
4. Anton BLASBICHLER (ITA), 1:12,77(8), 1:12,28(3), 2:25,05
5. Andreas CASTIGLIONI (ITA), 1:12,63(6), 1:12,48(5), 2:25,11
6. Gerhard PILZ (AUT), 1:12,66(7), 1:12,72(7), 2:25,38
7. Gerald KAMMERLANDER (AUT), 1:13,09(12), 1:12,45(4), 2:25,54
8. Ziga PAGON (SLO), 1:12,60(5), 1:13,01(10), 2:25,61
9. Florian BREITENBERGER (ITA), 1:12,81(9), 1:12,92(9), 2:25,73
10. Florian BATKOWSKI (AUT), 1:12,51(4), 1:13,56(15), 2:26,07
11. Robert BATKOWSKI (AUT), 1:13,01(10), 1:13,22(11), 2:26,23
12. Marcus GRAUSAM (GER), 1:13,44(16), 1:12,86(8), 2:26,30
13. Martin PSENNER (ITA), 1:13,13(13), 1:13,52(13), 2:26,65
14. Björn KIERSPEL (GER), 1:13,08(11), 1:13,63(16), 2:26,71
22. Corey PUSEY (CAN), 1:15,47(21), 1:15,68(23), 2:31,15
24. John GIBSON (CAN), 1:16,30 (25), 1:15,26(21), 2:31,56
26. Julien SCHULTZ (USA), 1:16,46(26), 1:15,87(24), 2:32,33
30. Kaj JOHNSON (CAN), 1:18,27(31), 1:17,98(39), 2:36,25
33. Greg JONES (CAN), 1:16,61(27), 1:21,31(35), 2:37,92

Weltcupstände (2/6):

Damen:
1. Ekatharina LAVRENTJEVA (RUS) 200
2. Christa GIETL (ITA) 155
2. Renate GIETL (ITA) 155
4. Melanie BATKOWSKI (AUT) 130
5. Marlies WAGNER (AUT) 97
6. Karolina WANICZEK (POL) 85
7. Julia VETLOVA (RUS) 84
8. Imelda GRUBER (ITA) 78
9. Tina UNTERBERGER (AUT) 70
10. Ziva JANC (SLO) 62
11. Kinga GAWLAS (POL) 56
12. Melanie SCHWARZ (ITA) 55

Herren:
1. Patrick PIGNETER (ITA) 185
2. Gernot SCHWAB (AUT) 150
3. Gerald KAMMERLANDER (AUT) 131
4. Anton BLASBICHLER (ITA) 120
5. Florian BREITENBERGER (ITA) 109
6. Martin PSENNER (ITA) 90
7. Philipp WAGNER 86
8. Robert BATKOWSKI (AUT) 73
9. Florian BATKOWSKI (AUT) 72
10. Daniel QUITTA (ITA) 71
11. Ziga PAGON (SLO) 67
12. Georg MAURER (GER) 60
12. Marcus GRAUSAM (GER) 60
29. Corey PUSEY (CAN) 19
33. John GIBSON (CAN) 17
35. Julien SCHULTZ (USA) 15
41. Kaj JOHNSON (CAN) 11
43. Greg JONES (CAN) 8

Chris Karl
FIL Media Service

1735 01