LATSCH/LACES. Premiere bei den Finalläufen des GRM Group Weltcups vom 5. bis 7. Jänner 2017 in Latsch/Laces (ITA): Im Doppelbewerb gewann die österreichische Paarung Rupert Brüggler und Tobias Angerer auf der Gumpfrei-Strecke ihr allererstes Weltcup-Rennen. Beim Auftakt in Kühtai (AUT) haben sie noch knapp das Podium verpasst, diesmal setzten sich die Österreicher aber durch und schlugen damit unter anderem die italienischen Seriensieger Patrick Pigneter/Florian Clara (ITA). „Die ersten vier Plätze liegen eng zusammen, aber wir waren nervlich stark und sind jetzt natürlich überglücklich über unseren ersten Sieg im Weltcup“, freute sich Brüggler nach dem Rennen, sein Partner Angerer ergänzte: „Das Material hat perfekt gepasst. Wir haben uns im zweiten Lauf zwar zwei, drei Fehler geleistet, aber die wichtigen Kurven gut gemeistert.“ Clara, der zusammen mit Pigneter in der Qualifikation noch Rang drei belegt hatte, war mit dem zweiten Platz ebenfalls nicht unzufrieden: „Wir mussten im zweiten Lauf attackieren und haben eine gute Fahrt hingelegt, leider hat es heute nicht gereicht“, sagte der Italiener, der dem siegreichen Paar Respekt zollte: „Die Konkurrenz ist sehr stark, alle liegen ganz nahe beieinander. Auf dieser Bahn muss eben alles passen.“ Dritte wurden die Russen Pavel Porshnev und Ivan Lazarev, die sich gegenüber der Qualifikation um einen Platz verbessern und damit die Österreicher Christoph Regensburger/Dominik Holzknecht vom Podest stoßen konnten. Im Gesamtweltcup bleiben Pigneter/Clara an der Spitze, gefolgt von Brüggler/Angerer sowie Schopf/Schopf (AUT) und Porshnev/Lazarev, die sich den dritten Platz teilen.

Evelin Lanthaler
(© Gruber)

Den Bewerb der Damen gewann Evelin Lanthaler (ITA) vor Tina Unterberger (AUT) und ihrer Landsfrau Greta Pinggera. Die amtierende Welt- und Europameisterin zeigte sich glücklich nach ihrem Sieg: „Der erste Lauf war spannend, auch mein zweiter Lauf war nicht fehlerfrei. Ich wusste, dass ich alles geben muss, weil es sonst nicht gereicht hätte. Trotzdem ging ich locker an die Sache ran, und jetzt bin ich natürlich froh, dass alles gut geklappt hat“, so Lanthaler, die im Gesamtweltcup der Damen den zweiten Platz belegt.

Tina Unterberger
(© Roland Strimmer)

Vor ihr liegt im Moment nur noch Unterberger, sie fuhr zum ersten Mal auf der Gumpfrei-Strecke aufs Podium: „Latsch ist für mich gewissermaßen die Höhle des Löwen, ich war hier bisher noch nie besser als Fünfte“, so Unterberger, die sich nicht nur über den zweiten Platz, sondern auch über die Tatsache freuen konnte, das Leader-Trikot verteidigt zu haben – zum ersten Mal: „Das habe ich bisher noch nie geschafft, für mich glänzt das Trikot wie Gold.“ Lokalmatadorin Sara Bachmann wurde Vierte: „Klar, auf der Heimbahn habe ich mir natürlich mehr erwartet, trotzdem bin ich nicht unzufrieden mit dem vierten Platz.“ Sie liegt auch im Gesamtweltcup hinter Pinggera auf Platz vier.

Sieger des Herrenbewerbs
(© Gruber)

Wie bei den Damen, so gab es auch bei den Herren einen italienischen Sieg: Patrick Pigneter konnte seinen Vorsprung aus der Qualifikation sogar noch ausbauen, er war um 1.31 Sekunden schneller als der zweitplatzierte Österreicher Thomas Kammerlander. „In der Qualifikation ist mir ein Traumlauf gelungen, im zweiten Lauf galt es dann, die richtige Abstimmung zwischen Angriff und Verteidigung zu finden. Aber ich hatte die Bahn im Griff“, so Pigneter, der die Strecke in Latsch/Laces als eine seiner Favoriten bezeichnete. Kammerlander konnte dem Sieger nur gratulieren: „Man muss schon sagen, das war heute eine Machtdemonstration von Patrick. Aber Latsch ist eine Südtiroler Bahn, das war sie schon immer. Von dem her sind wir zufrieden mit dem Abschneiden unseres Teams.“ Dritter wurde Alex Gruber (ITA), der sich etwas zerknirscht zeigte und meinte, dass er auf der technisch anspruchsvollen Bahn eigentlich eine bessere Leistung hätte liefern können. Die Platzierung im Gesamtweltcup der Herren ist dieselbe wie jene des Rennens in Latsch/Laces: Pigneter führt vor Kammerlander und Gruber.

Im Teambewerb traten in Latsch/Laces sechs Mannschaften an. Siegreich war letztlich Italien mit Lanthaler, Gruber und Pigneter/Clara vor den Österreichern Unterberger, Kammerlander und Brüggler/Angerer sowie dem russischen Team mit Darija Malieva, Jurii Talikh und Porshnev/Lazarev.

Nächste Station des GRM Group Weltcups im Rennrodeln auf Naturbahn ist Moskau (RUS). Die Rennen in der russischen Hauptstadt werden vom 13. bis 15. Jänner 2017 über die Bühne gehen.

 

Ergebnisse:
http://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/grm-group-weltcup-im-rennrodeln-auf-naturbahn