Seiser Alm/Alpe di Siusi (ck) - Ausgerechnet der 17-jährigen Carmen Planötscher (ITA) gelang es, die Siegesserie der als unschlagbar geltenden Ekatharina Lavrentjeva (RUS) nach 13 Siegen in Folge zu brechen. Aus dem Rennen warf sie allerdings ihre Teamgefährtin Maria Kamarevtseva im Viertelfinale im direkten Duell. Diese wiederum musste sich im Semifinale der späteren zweitplatzierten Tina Unterberger (AUT) geschlagen geben. Lachende Siegerin war letztendlich Carmen Planötscher, die mit Siegen über Michaela Niemetz (GER), Theresa Maurer (GER) und Liudmila Aksenenko (RUS) ins Finale einzog, wo sie dann vom Fehlstart von Tina Unterberger profitierte und nervenstark den Sieg heimfuhr. „Ich war schon nervös, aber irgendwie ist es immer wieder gegangen. Ich kann es selber noch gar nicht glauben“, meinte die Sportschülerin aus Mals. In ihrem erst dritten Weltcuprennen hatte sie bescheidene Ziele: „Ich wollte mich für den Weltcup qualifizieren und mein bisher bestes Weltcup-Ergebnis, den achten Platz von Olang verbessern.“ Tina Unterberger hatte den Sieg vor Augen, patzte jedoch beim Start im Finale und erhielt eine 1,5 Sekunden Strafe, die für einen Frühstart zur Laufzeit addiert wird. Sie nahm es allerdings gelassen, immerhin übernahm sie mit nun zwei zweiten Plätzen im Weltcup die Führung. „Ich kann mich gar nicht erinnern, wann es zuletzt eine österreichische Weltcup-Führende gab“, sinnierte die Oberösterreicherin. Unterberger ist eine der wenigen, die auch schon beim Parallelrennen vor zehn Jahren in Liechtenstein dabei war, aber ihre Erinnerungen sind nicht die besten: „Damals habe ich mir das Steißbein gebrochen, bin aber trotzdem noch achte geworden.“ Den dritten Platz belegte Liudmila Aksenenko. Den dritten Weltcupsieg seiner Karriere feierte Thomas Kammerlander und verhalf damit im rein österreichischen Finale Michael Scheikl zum vierten zweiten Platz in Folge. „Ich hätte natürlich schon gehofft, dass es einmal für ganz oben reicht, aber für die Gesamtwertung sind die zweiten Plätze natürlich nicht so schlecht. Im Finale war ich völlig relaxed, mit dem Einzug ins Finale ist mir eine Last von Herzen gefallen“, so der neue Weltcupführende Scheikl. Sein Bezwinger im Finale stand nach Siegen über Daniel Hofmann (SUI), Gregorii Bukin (RUS) und Marcus Grausam (GER) im Semifinale dem Lokalmatador Patrick Pigneter (ITA) gegenüber. „Ich bin von Lauf zu Lauf stärker geworden“, schilderte Kammerlander, „und nach dem Duell mit Patrick war ich dann eigentlich ganz entspannt.“ In einem sind sich die beiden einig: „Es war hammermäßig geil hier zu fahren“, schwärmte Scheikl. „Das ist eine ganz andere Herausforderung und an der großen Anzahl der Fehlstarts hat man gesehen, dass jeder alles riskiert.“ Mit Florian Breitenberger (ITA) meldete sich auf dem dritten Platz ein Routinier zurück, der seit 2008 nicht mehr auf dem Weltcup-Podium stand. „Ich habe so lange gebraucht, um nach meiner Verletzung wieder fit zu werden“. 2009 hatte er sich den Mittelfuß gebrochen. „Ich bin bei allen Parallelbewerben, die es früher gab, mitgefahren, vielleicht hat mir diese Erfahrung heute geholfen.“ Endergebnis Damen Weltcup: 1. Carmen PLANÖTSCHER (ITA) 2. Tina UNTERBERGER (AUT) 3. Liudmila AKSENENKO (RUS) 4. Maria KAMAREVTSEVA (RUS) 5. Ekatharina LAVRENTJEVA (RUS) Weltcupstand Damen (2/7): 1. Tina UNTERBERGER (AUT) 170 Punkte 2. Ekatharina LAVRENTJEVA (RUS) 155 3. Liudmila AKSENENKO (RUS) 130 Endergebnis Damen Nationencup: 1. Sara BACHMANN (ITA) 2. Melanie SCHWARZ (ITA) 3. Svetlana ZHARAVINA (RUS) 4. Katrin MLADEK (AUT) Endergebnis Herren Weltcup: 1. Thomas KAMMERLANDER (AUT) 2. Michael SCHEIKL (AUT) 3. Florian BREITENBERGER (ITA) 4. Patrick PIGNETER (ITA) 5. Bernd NEURAUTER (AUT) Weltcupstand Herren (2/7): 1. Michael SCHEIKL (AUT) 170 Punkte 2. Patrick PIGNETER (ITA) 160 2. Thomas KAMMERLANDER (AUT) 160 Endergebnis Herren Nationencup: Florian GLATZL (AUT) Stefan FEDERER (ITA) Isa GUEZELOGLU (TUR)

Aut Thomas Kammerlander Aut Michael Scheikl 3 Foto Sobe 1