In Lake Placid geht es um die Olympia-Fahrkarten für PyeongChang

Lake Placid

Lake Placid (RWH) Die Zeit der Prognosen und Rechenexempel ist vorbei: Mit dem Viessmann-Weltcup sowie dem BMW Sprint-Weltcup am Freitag und Samstag (15./16. Dezember 2017) in Lake Placid im US-Bundesstat New York endet die Olympia-Qualifikation des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) für die Olympischen Winterspiele im koreanischen PyeongChang vom 9. bis 25. Februar 2018.

Bis die insgesamt 130 Positionen umfassende Teilnehmerliste namentlich bekannt ist, müssen allerdings die Rückmeldungen aus den jeweiligen Nationalverbänden abgewartet werden. In manchen Ländern ist die Erfüllung der Qualifikations-Kriterien des Weltverbandes nicht gleichbedeutend mit der Olympia-Nominierung: Die nationalen Hürden sind oftmals viel höher als die internationalen.

Doch nicht nur die FIL-Qualifikation findet in Lake Placid ihr Ende, am Schauplatz von zwei Olympischen Winterspielen (1932 und 1980) schließt auch der eine oder andere Nationalverband seine Nominierung ab. Branchenriese Deutschland zum Beispiel, aber auch Gastgeber USA. Und wie kompliziert die Ausgangslage ist, zeigt das Beispiel der US-Damen.

Dort sind die Olympia-Dritte Erin Hamlin und Summer Britcher in PyeongChang sicher dabei. Um das dritte US-Ticket duellieren sich Rachel Germaine und Emily Sweeney, die in ihren Händen die besseren Karten hält. Nur wenn Germaine eine Top-Fünf-Platzierung erreicht und Sweeney diese verpasst, fährt Rachel Germaine, die WM-16. von 2017, nach Korea. Und Emily Sweeney, Siegerin des nicht-olympischen BMW Sprint-Weltcups von Winterberg, der nicht zur US-Qualifikations-Serie zählte, bliebe zu Hause.

Bei Deutschlands Herren kämpfen gleich drei namhafte Rennrodler um zwei Tickets. Andi Langenhan, Olympia-Vierter, Ralf Palik, Vize-Weltmeister von 2016, und Johannes Ludwig, als WM-Vierter 2017 bester Deutscher, sind in der internen Rangliste nahezu gleichauf hinter dem sicher qualifizierten Olympiasieger Felix Loch.  „Das gibt einen Kracher“, ist sich Team-Staffel-Weltmeister Ludwig sicher. Zumal die Eisschlange am Mount Van Hoevenberg nicht gerade zu den Lieblingsbahnen der Protagonisten zählt. Im Vorjahr gab es die Plätze sieben (Palik), neun (Ludwig) und 20 (Langenhan).

Dank einem beruhigenden Punkte-Polster müssen die deutschen Spitzenreiter im Viessmann-Weltcup vor der Weihnachtspause nicht um ihr Gelbes Trikot bangen. Bei den Damen führt Natalie Geisenberger das Klassement an, bei den Herren steht der wiedererstarkte Felix Loch an der Spitze. Das Doppel Toni Eggert/Sascha Benecken ist wie im Vorjahr eine Klasse für sich.