Sigulda (pps) Die Weichen sind gestellt, dennoch verspricht das Finale im Viessmann Weltcup der Rennrodler am kommenden Wochenende (17./18. Februar 2007) in Sigulda (Lettland) viel Spannung. Zwar gelten die Gesamtsiege für Armin Zöggeler (Italien) und Patric Leitner/Alexander Resch (Deutschland) nach deren Rekordsiegen am vergangenen Wochenende in Winterberg nur noch als Formsache, doch bei den Damen – wo Silke Kraushaar-Pielach (Deutschland) als Gesamtsiegerin bereits feststeht – stellt sich die spannende Frage, ob die deutsche Siegesserie im Viessmann Weltcup nach 72 Erfolgen hintereinander in Sigulda endlich ein Ende findet.

Nach zwei Start-Patzern in Folge und den Rängen drei bei der WM in Igls sowie vier in Winterberg scheint die Überlegenheit der sechsmaligen Saisonsiegerin Silke Kraushaar-Pielach gebrochen zu sein. Weltmeisterin Tatjana Hüfner bestätigte ihren Titelgewinn zwar mit ihrem zweiten Saisonsieg in Winterberg, fährt aber wie die WM-Vierte Natalie Geisenberger zum ersten Mal in ihrer Laufbahn auf der schwierigen Bahn von Sigulda. Und Anke Wischnewski als Vierte des deutschen Damen-Quartetts gilt mit nur einem Erfolg im Viessmann Weltcup auch nicht gerade als Siegfahrerin.

„Das wird ein ganz heißes Rennen“, sagt der deutsche Cheftrainer Thomas Schwab. Zumal die Konkurrenz in Person von Natalia Jakuschenko aus der Ukraine, die als Dritte von Winterberg ihre gute Form unter Beweis stellte, Morgenluft wittert. „Natürlich möchte ich in Sigulda gewinnen und die deutsche Serie endlich beenden“, sagte die 34-Jährige in Winterberg. Bereits am 19. November 2004 hatte die Sportlehrerin Rennrodel-Geschichte geschrieben, als sie die deutsche Siegesserie im Challenge Cup nach 21 Erfolgen in Serie beendete. Auch damals war das lettische Eislabyrinth Schauplatz der historischen Tat.

Falls das Kunststück am kommenden Samstag (17. Februar) im Weltcup gelänge, wäre die deutsche Siegesserie, die am 5 Dezember 1997 in Igls mit dem Erfolg von Barbara Niedernhuber begann und inklusive des Sieges von Tatjana Hüfner am vergangenen Wochenende in Winterberg 72 Weltcup-Rennen andauerte, nach exakt 3361 Tagen beendet.

Rekorde verzeichneten in Winterberg auch Armin Zöggeler und im Doppelsitzer Patric Leitner/Alexander Resch. Dem zweimaligen Olympiasieger aus Südtirol genügt nach seinem 35. Einzelsieg am vergangenen Wochenende in Winterberg ein zwölfter Platz beim Weltcup-Finale im lettischen Sigulda, um zum sechsten Mal nach 1997/98, 1999/00, 2000/01, 2003/04 und 2005/06 den Gesamtsieg zu holen. Rekordgewinner in der Gesamtwertung bei den Herren ist nach wie vor der Österreicher Markus Prock mit zehn Erfolgen.

Immer näher an die Rekordgewinner Hans-Jörg Raffl/Norbert Huber aus Italien (acht Gesamtsiege) können auch die viermaligen Weltmeister Patric Leitner/Alexander Resch rücken. Ein zehnter Platz genügt den Olympiasiegern von 2002, um zum fünften Mal nach 1999/00, 2001/02, 2003/04 und 2005/06 Gesamtsieger zu werden. Dank ihres Winterberg- Erfolges schlossen die beiden Bayern mit 27 Einzelsiegen zu den bisherigen alleinigen Rekordsiegern Stefan Krauße/Jan Behrendt (Deutschland) auf.