Interview mit YOG-Gewinnerin Miriam Kastlunger: „So eine Chance gibt es nur einmal im Leben“

YOG Siegerinnen 2012

Park City (RWH) Miriam Kastlunger hat 2012 bei der Premiere der Olympischen Jugendspiele in Innsbruck Gold im Rennrodeln der Damen gewonnen. Im Rückblick beschreibt die heute 21 Jahre alte Österreicherin die einmaligen Eindrücke von damals. „Die Chance gibt es nur einmal im Leben, weil man bei YOG altersbedingt nur einmal teilnehmen darf“, sagte Miriam Kastlunger im Interview am Rande des Viessmann-Weltcups in Park City (USA). „Ich kann jedem nur raten, so viele Impressionen wie möglich einzusammeln. Viele Erfahrungen, die man bei YOG gemacht hat, kann man später bei – unter Anführungszeichen – richtigen Winterspielen gut gebrauchen.“

FIL Press: Miriam Kastlunger, du hast 2012 Gold im Rennrodeln gewonnen. Wie sind im Rückblick die Erinnerungen an die ersten Jugendspiele?

Miriam Kastlunger: „Ich habe nur gute Erinnerungen an die Jugendspiele. Ganz abgesehen von meinem persönlichen sportlichen Erfolg war es eine unglaubliche Erfahrung. Es gab da einen Zusammenhalt unter den Sportlern, den ich sonst bei Weltcups oder anderen Veranstaltungen so nicht spüre oder gespürt habe. Vor allem ist man mit Sportlern aus vielen anderen Nationen und vielen anderen Disziplinen gemeinsam im Olympischen Dorf untergebracht. Da kann man andere Sportarten und Menschen aus anderen Ländern so richtig aus der Nähe kennenlernen.“

FIL Press: Was hältst du von dem Lern- und Kulturprogramm, das den Teilnehmern bei den Jugendspielen angeboten wird?

Miriam Kastlunger: „Ich habe das Angebot als total lässig empfunden. Wir hatten eine Woche Training und dann den Wettkampf. Danach gab es viele Dinge, die man genießen konnte. Du lernst andere Kulturen kennen, weil dich andere Sportler zu ganz unterschiedlichen Veranstaltungen mitnehmen. Wir als Österreicher haben Sportler aus anderen Nationen zu einem für uns typischen Event mitgenommen, dem Schuhplatteln. Alle Sportler sind noch sehr jung, haben noch nicht so viel von der Welt gesehen und sind schon aus diesem Grund sehr neugierig und wissbegierig.“

FIL Press: Haben dir die YOG-Erfahrungen auch sportlich weitergeholfen?

Miriam Kastlunger: „Ich war ja zwei Jahre später dann auch bei den Winterspielen in Sochi dabei. Und dank den Erfahrungen, die ich bei YOG gemacht hatte, war ich richtig gut vorbereitet. Zwar ist bei den Jugendspielen alles nicht so aufgebläht und läuft in einem kleineren Rahmen ab. Aber im Grunde ist alles genau gleich wie bei Winterspielen. Man hat als ehemaliger YOG-Teilnehmer einen kleinen Vorsprung gegenüber denen, die so etwas vorher noch nie erlebt haben.“

FIL Press: Jetzt stehen die zweiten Jugendspiele im Winter – diesmal in Lillehammer – vor der Tür. Hast du Ratschläge für die Teilnehmer des Jahres 2016?

Miriam Kastlunger: „Ich würde ihnen empfehlen, in ihrer Sportart alles zu geben. Wer nicht 100 oder sogar 110 Prozent gibt, wird auch bei Jugendspielen nicht vorne dabei sein können. Und dann sollte man das Rundum-Programm ausnützen. Die Chance gibt es nur einmal im Leben, weil man bei YOG altersbedingt nur einmal teilnehmen darf. Ich kann jedem nur raten, so viele Impressionen wie möglich einzusammeln. Viele Erfahrungen, die man bei YOG gemacht hat, kann man später bei – unter Anführungszeichen – richtigen Winterspielen gut gebrauchen.“