Vancouver die dritte kanadische Olympiastadt – Kein Gold bei Heimspielen

Vancouver (pps/1. Juli 2009) Als dritte kanadische Metropole nach den Sommerspielen 1976 in Montreal und den Winterspielen 1988 in Calgary wird Vancouver vom 12. bis 28. Februar 2010 Schauplatz von Olympischen Spielen sein. Den Zuschlag erhielt die größte Stadt der Provinz British Columbia am 2. Juli 2003 beim 115. Kongress des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in tschechischen Prag. Vancouver setzte sich im zweiten Wahlgang mit 56 zu 53 Stimmen gegen Pyeongchang (Südkorea) durch.

Im ersten Wahlgang, bei dem Vancouver 40 und Pyeongchang 51 Stimmen erhalten hatten, war Salzburg (Österreich) mit 16 Stimmen aus dem Rennen gefallen. Das schweizerische Bern hatte zuvor schon seine Kandidatur zurückgezogen, nachdem sich die Bevölkerung in einem Referendum zu 80 Prozent gegen die Ausrichtung der Spiele ausgesprochen hatte. Nach einem Ausleseverfahren hatte das IOC bereits die Bewerbungen aus Andorra la Vella (Andorra), Harbin (Volksrepublik China), Jaca (Spanien) und Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) nicht zugelassen.

Im Februar 2003 hatte in Vancouver eine Volksabstimmung stattgefunden: 64 Prozent stimmten für die Ausrichtung Olympischer Winterspiele. In der internen kanadischen Ausscheidung hatte sich Vancouver gegen Calgary und Québec durchgesetzt. Whistler hatte sich 1968 und 1976 erfolglos um die Austragung von Olympischen Winterspielen bemüht.

Der 125 km von Vancouver entfernten Wintersportort beherbergt nun die Anlage „Whistler Sliding Center“ für die Entscheidungen im Rennrodeln, Bob und Skeleton. Außerdem stehen in Whistler die Wettkampfstätten im Biathlon sowie im alpinen und nordischen Skisport. In Vancouver selbst finden die Eröffnungs- und Schlussfeier sowie die Entscheidungen in den Sportarten Eishockey, Shorttrack, Curling und Eiskunstlauf statt. Im nahegelegenen Vorort Richmond werden die Wettbewerbe der Eisschnellläufer, im 30 Kilome-ter entfernten West Vancouver jene der Ski-Freestyler und Snowboarder ausgetragen.

Bei den XXI. Olympischen Winterspielen werden in sieben Sportarten insgesamt 86 Goldmedaillen vergeben. Davon entfallen 46 Wettbewerbe auf die Herren und 38 auf die Damen. Zusätzlich gibt es die beiden Mixed-Wettbewerbe in Eiskunstlauf.

Kleines Kuriosum am Rande: Weder bei den Sommerspielen 1976 in Montreal noch zwölf Jahre später bei den Winterspielen in Calgary konnten die Gastgeber eine Goldmedaille erringen. Kanada wartet also bei den XXI. Winterspielen auf den ersten Olympiasieg in der Heimat.

Im Rennrodeln konnte Kanada, das 1983 in Lake Placid (USA) mit dem gebürtigen Tschechen Miroslav Zajonc immerhin schon einen Weltmeister stellte, noch keine Medaille bei Olympischen Spielen gewinnen.
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