Lausanne (pps) Die Naturbahnrodler müssen sich weiter in Geduld üben. Bei der Exekutiv-Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Lausanne wurde der Antrag des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) zur Aufnahme des Naturbahnsports in das Programm für die Olympischen Winterspiele 2010 im kanadischen Vancouver abgelehnt. Insgesamt lehnte die IOC-Exekutive zehn Anträge von Weltverbänden ab, unter anderem beim Tennis für einen Mixed-Wettbewerb sowie im Schwimmen die Aufnahme weiterer 50-m-Strecken (Brust, Rücken, Schmetterling). Gründe für die Ablehnungen wurden von IOC-Seite noch nicht genannt. FIL-Präsident Josef Fendt bedauert die Ablehnung sehr.

Noch in der vergangenen Woche hatte sich der ehemalige Weltmeister bei einem persönlichen Besuch in der IOC-Zentrale in der Schweiz für den FIL-Antrag stark gemacht. Doch schon bei seinem Gespräch mit Gilbert Felli, Exekutiv Direktor für die Olympischen Spiele beim IOC, IOC-Sportdirektor Kelly Fairweather und Rogge-Referent Christophe de Kepper wurden dem FIL-Präsidenten wenig Hoffnungen auf einen Erfolg gemacht.

Unabhängig von der Entscheidung in Sachen Naturbahn steht das Thema Teamwettbewerb (Kunstbahn) voraussichtlich im Herbst 2006 auf der IOC-Tagesordnung. „Unsere beiden Anträge werden beim IOC völlig getrennt behandelt“, sagte Fendt. Im kommenden Winter, so Fendt weiter, werde das IOC durch Beobachter den Teamwettbewerb vor Ort unter die Lupe nehmen und die Erkenntnisse für die Entscheidungsfindung auswerten.

Nach Auswertung der Ablehnungsgründe für Naturbahn-Rennrodeln wird sich der Internationale Rennrodelverband mit der Thematik gründlich auseinandersetzen und eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen.