Paramonovo (pps) Während Russland mit so erfolgreichen Sportlern wie dem Olympia-Silbermedaillengewinner von 2006, Albert Demchenko, oder der Europameisterin von 2010, Tatiana Ivanova, längst fester Bestandteilteil der internationalen Rodel-Szene ist, feiert die große Sport-Nation am kommenden Wochenende dennoch eine Welt-Premiere. In Paramonovo findet nicht nur der erste Viessmann-Rennrodel-Weltcup statt – es ist gleichzeitig auch der erste Weltcup des Internationalen Verbandes (FIL) in Russland überhaupt. Offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde die erste Kunsteisbahn Russlands im Beisein des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew sowie FIL-Präsident Josef Fendt am 10. März 2008. Die Homologierung der Bahn in Paramonovo erfolgte offiziell im Dezember 2009. Paramonovo ist die 21. Rodelbahn, auf der ein Viessmann-Weltcup ausgetragen wird. Insgesamt fanden inklusive des letzten Weltcups in Altenberg Mitte Januar bisher 226 Weltcup-Veranstaltungen in insgesamt 14 verschiedenen Ländern auf drei Kontinenten statt. Verantwortlich für das Projekt in Paramonovo, 80 Kilometer vor den Toren Moskaus, war die Planungsgruppe der Lomonosov Universität Moskau unter der Leitung von Dr. Alexander Shakhnazarov und Dr. Alexander Ostroumonov. Die Kosten der Neukonstruktion belaufen sich laut Informationen des russischen Verbandes auf vergleichsweise günstige 45 Millionen US-Dollar. Da die Natur nur 78 Meter Höhenunterschied gewährt, steht die Bahn auf den ersten 300 Metern auf bis zu 27 Meter hohen Stahlstützen. Gestartet wird wie im lettischen Sigulda aus einem Turm. 19 Kurven (neun Rechts- und zehn Linkskurven) sind bei einem maximalen Gefälle von 15 Prozent eingebaut. Als Höchstgeschwindigkeit wurden maximal 135 Stundenkilometer berechnet. Die Streckenlängen betragen zwischen 1.261 Meter (Damen und Doppelsitzer) bis hin zu 1.410 Meter (Herren). Mit ihrem neuartigen Kühlsystem stellt die Bahn eine Besonderheit dar. In Paramonovo entschied man sich – nicht zuletzt wegen der strengen Gesetzesvorgaben in Russland, die Ammoniak-Anlagen im Außenbereich verbieten – für ein Ammoniak-CO²-Kaskadensystem mit drei Kühlkreisläufen.

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