Natalie Geisenberger beschenkt sich mit WM-Gold

Whistler (pps) Natalie Geisenberger ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und machte sich unmittelbar vor ihrem 25. Geburtstag am 5. Februar als Weltmeisterin im Rennrodeln selbst vorab das schönste Geschenk. Nach drei Silbermedaillen (2008, 2009 und 2011) sowie Bronze gewann die zweimalige Europameisterin bei den 44. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) im kanadischen Whistler erstmals den WM-Titel. Natalie Geisenberger legte schon im ersten Lauf mit Start- und Bahnrekord (3,348 und 37,236 Sekunden) den Grundstein für den Erfolg. Am Ende hatte die neue Weltmeisterin einen Vorsprung von 0,106 Sekunden.

Die Kanadierin Alex Gough, die 2011 schon WM-Bronze in Cesana gewonnen hatte, musste sich bei ihrem Heimspiel den erfolgsverwöhnten deutschen Rennrodlerinnen geschlagen geben und durfte sich hinter Olympiasiegerin und viermaligen Weltmeisterin Tatjana Hüfner (GER) über Bronze freuen. Damit konnte die 25-Jährige auch ihr Trauma von vor drei Jahren bei den Olympischen Winterspielen überwinden. Damals landete die Medaillen-Kandidatin am Ende nur auf dem 18. Platz.

Für den kanadischen Verband CLA war es die vierte WM-Medaille überhaupt. 1983 hatte Miroslav Zajonc, ein Slowake, der damals mit kanadischer Lizenz fuhr, 1988 für die USA bei Olympia in Calgary an den Start ging, und heute Coach des US-Teams ist, in Lake Placid überraschend den WM-Titel gewonnen. Im Vorjahr hatte die Team-Staffel Rang drei belegt.

Die Plätze vier und fünf gingen durch Anke Wischnewski und Alien Frisch an Deutschland. Erin Hamlin (USA), 2009 Weltmeisterin in Lake Placid und 2007 WM-Fünfte, erreichte Rang sechs. Kimberly McRae und Ariane Jones machten als Achte und Neunte den Tag für den Gastgeber perfekt.

Tatiana Ivanova aus Russland, im Vorjahr noch WM-Zweite und 2010 Olympia-Vierte, verpatzte den ersten Lauf völlig und erreichte mit Rang 18 gerade einmal das Finale der besten 20 Teilnehmerin. Am Ende landete die 21-Jährige auf dem 15. Platz.

Die kompletten Ergebnisse sind unter www.fil-luge.org abrufbar.

Stimmen

Natalie Geisenberger

(GER / Weltmeisterin 2013, Olympia-Dritte 2010, WM-Dritte 2012, Europameisterin 2008 und 2013)

„Ich habe mir oben am Start schon gedacht, der WM-Titel wäre jetzt das perfekte Geschenk, das man sich selbst machen kann. Jetzt habe aber ich keine Wünsche mehr. Wenn es mir jetzt nicht so richtig gut geht, wann dann? Ich habe immer gesagt, irgendwann kommt deine Zeit. Und jetzt ist sie da.“

Tatjana Hüfner

(GER / Olympiasiegerin und viermalige Weltmeisterin)

„Als Happy-End würde ich es nicht bezeichnen. Da war mehr drin. Ich habe im ersten Lauf bestimmt ein Zehntel verfahren, dann wäre Natalie im zweiten Durchgang mehr unter Druck geraten. Aber man muss neidlos aberkennen, dass Natalie heute stärker war. Ich bin recht zufrieden mit der Vize-Weltmeisterschaft.““

Alex Gough (CAN / WM-Dritte 2011)


Siegerinnen Damen 04 1