Nagano (pps) Geschichte kann sich doch wiederholen. Sechs Jahre nach ihrem Olympiasieg in Nagano gewann Silke Kraushaar bei den 37. Rennrodel-Weltmeisterschaften auf der gleichen Bahn erstmals den WM-Titel. Damit komplettierte die Olympia-Dritte von 2002 ihre Titelsammlung. Neben dem Olympiagold 1998 gewann die Oberhoferin auch noch 1998 und 2004 Gold bei den Europameisterschaften.
In einer spannenden Entscheidung verbesserte sich Silke Kraushaar dank Bahnrekord (49,744) im zweiten Durchgang von Rang vier auf Platz eins (1:39,611). Die Silbermedaille ging wie bei den Winterspielen 1998 an Barbara Niedernhuber (1:39,653), die im ersten Lauf mit 49,809 ebenfalls einen neunen Bahnrekord aufgestellt hatte. Bronze holte sich Weltcup-Gesamtsiegerin Sylke Otto (1:39,860). Die EM-Zweite Tatjana Hüfner lag bei „Halbzeit“ auf Platz zwei, fiel aber nach einem Patzer im zweiten Durchgang aussichtslos auf Platz acht (1:40,790) zurück.

Stimmen:

Silke Kraushaar (GER), Olympiasiegerin 1998:
„Das ist der einzige Titel, der mir in meiner Laufbahn noch gefehlt hat. Auch wenn ich jetzt alles gewonnen habe, was man im Rodeln gewinnen kann, bin ich nach wie vor motiviert. Mein nächstes großes Ziel sind jetzt die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin. Ein besonderer Dank gilt meinem Trainer Bernie Glass, der mir meine Schlitten immer so wunderbar präpariert.“

Barbara Niedernhuber (GER), Olympia-Zweite 1998 und 2002:
„So wie dieser Winter gelaufen ist, bin ich natürlich absolut zufrieden. Obwohl ich der Goldmedaille schon ein bisschen nachtrauere. Aber eigentlich ist das der Wahnsinn. Zur Feier des Tages werde ich jetzt mein Hirn fluten.“

Sylke Otto (GER), Olympiasiegerin 2002 und Weltmeister 2000, 2001 und 2003:
„Mein Ziel war es, eine Medaille zu gewinnen. Das habe ich erreicht und bin deshalb auch total happy. Aber ich ärgere mich auch über mich selbst, weil ich im ersten Lauf am Start und im zweiten Lauf am Ende zwei Fehler gemacht habe.“

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