Königssee (pps) Als voller Erfolg erwies sich die Uraufführung der Rennrodel-Staffel auf der Kunsteisbahn am Königssee am ersten Januar-Wochenende. „Das ist eine super Sache. Endlich einmal ein Team-Wettbewerb, der diesen Namen auch verdient. Und er ist sowohl für uns Sportler, aber auch für Zuschauer und Medien höchst interessant. Das hat Zukunft“, urteilte der Österreicher Tobias Schiegl, nicht nur zweimaliger Weltmeister im Doppelsitzer, sondern 1996, 1997 und 1999 auch noch WM-Goldmedaillengewinner im bisherigen Team-Wettbewerb.

Wie am Schießstand beim Biathlon jubelten die Zuschauer beim erfolgreichen Treffen des Zielkontakts, der das Starttor für das nächste Staffel-Mitglied öffnete. „Das war das lustigste Rennrodel-Rennen meines Lebens“, sagte Alexander Resch vom siegreichen deutschen Quartett. Regan Lauscher, mit der kanadischen Staffel Dritte hinter Deutschland und Österreich, fügte hinzu: „Das machte nicht nur uns Aktiven Spaß, sondern offensichtlich auch den Zuschauern. Das ist der richtige Weg.“

Davon war auch David Möller (Deutschland), 2004 Weltmeister im Einsitzer, überzeugt: „Eine tolle Idee, die der Internationale Verband da entwickelt hat.“ Josef Fendt, Präsident des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL), vernahm das unverhoffte Lob mit Freude. „Es kommt ja nicht so oft vor, dass wir von den Aktiven gelobt werden“, sagte der Geschäftsstellenleiter der Marktgemeinde Berchtesgaden. „Weltverbänden wird ja oft vorgeworfen, sie seien nicht innovativ. Ich glaube, wir haben mit dieser Staffel das Gegenteil bewiesen.“ Dieser Wettbewerb, so Fendt weiter, werde nicht nur in diesem Winter in Winterberg eine Fortsetzung erleben, sondern aller Wahrscheinlichkeit im kommenden Winter zum festen Programm zählen. Fernziel sei die Aufnahme ins Olympische Programm.

Die Eckpunkte des neuen Formats, wie beispielsweise gleiche Starthöhe für Doppel, Damen und Herren, das Starttor oder die Zielmatte stünden fest. Fendt: „Jetzt müssen wir noch an Kleinigkeiten feilen.“ Um für noch mehr Spannung zu sorgen, soll in Winterberg (9. Februar 2007 / 12.30 Uhr) in umgekehrter Reihenfolge des Königssee-Ergebnisses gefahren werden, wie der deutsche Bundestrainer Thomas Schwab als einer der „geistigen Väter“ der Staffel schon ankündigte. Auch visuelle und eventuell akustische Verbesserungen beim Zielkontakt sind dann schon im Bereich des Möglichen.

Trotz des Erfolges wird bei der WM in Igls/Österreich (2. bis 4. Februar 2007) der WM-Titel in der Mannschaft nach dem alten Modus vergeben. Eine Programm- Änderung ist in der Kürze der Zeit nicht möglich. Dennoch: Es lebe die Rennrodel- Staffel.