Winterberg (pps) „Wir haben viel Sonnencreme benötigt.“ Mit seinem trockenen Humor beschrieb Steffen Skel die Zeit zwischen der Nicht-Nominierung für den Auftakt im Viessmann-Weltcup und den Europameisterschaften.
Natürlich räkelten sich die beiden für den BSC Winterberg startenden Thüringer nicht auf Sonnenbänken oder machten gar Urlaub. Vielmehr machten sich die beiden zweimaligen Vize-Weltmeister an die Arbeit. Zunächst brachten sie das von der Forschungs- und Entwicklungsstelle für Sportgeräte (FES) entwickelte Gerät auf Vordermann. Dann nutzten sie die Trainingsmöglichkeiten mit der B-Mannschaft des Bob- und Schlittensport-Verbandes (BSD) für Deutschland. Es war zudem eine glückliche Fügung, dass in diesem Team der ehemalige Europameister und Winterberger Rene Friedl, zugleich Heimtrainer von Skel/Wöller, die Verantwortung trägt.
Der beschwerliche Weg zurück in den Weltcup konnte – wie beiden sofort klar war - nur über die nationalen Titelkämpfe in Oberhof und die Rennrodel-EM auf der gleichen Bahn führen. Die beiden Winterberger nutzten bei den Deutschen Meisterschaften die Gunst der Stunde und gewannen überlegen den Titel.
Noch besser lief es dann bei der EM. Überraschend nominierte Bundestrainer Thomas Schwab die Weltcup-Gesamtsieger von 2001 für den Mannschaftswettbewerb. Skel/Wöller bedankten sich mit einem Bahnrekord und legten damit den Grundstein für den EM-Titel im Team-Wettbewerb. Bei der Entscheidung im Doppelsitzer setzten sie nach Bestzeit im ersten Durchgang im zweiten Lauf noch einen drauf: Mit Bahnrekord kreuzten sie die Lichtschranke, lösten gleichzeitig ein kleines Feuerwerk aus und machten den ersten internationalen Einzel-Titel ihrer Laufbahn perfekt.

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