Sigulda (pps) Die Kunsteisbahn im lettischen Sigulda ist im Olympia-Winter nicht nur Schauplatz des Finales im Viessmann-Weltcup, das anspruchsvolle Eislabyrinth fungiert auch noch im Modus „Race-in-Race“ als Austragungsort für die 45. Europameisterschaften des Internationalen Rennrodel-Verbandes. In Sigulda werden zum dritten Mal nach 1996 und 2010 EM-Medaillen vergeben.

Da die Gesamtsieger im Viessmann-Weltcup mit Natalie Geisenberger, Felix Loch und Tobias Wendl/Tobias Arlt (alle GER) bereits gekürt sind, richtet sich der Focus zwangsläufig. auf die kontinentalen Titelkämpfe. Als Gold-Kandidatin Nummer eins bei den Damen gilt die Russin Tatiana Ivanova, die 2010 und 2012 EM-Gold gewann und im Vorjahr auch beim Viessmann-Weltcup in Sigulda siegte.

Bei den Herren steht aller Voraussicht nach ein Duell der beiden „Altmeister“ an: Der 40 Jahre alte Italiener Armin Zöggeler gewann neun Viessmann-Weltcups in Lettland und 2003 an gleicher Stelle auch noch den WM-Titel. Der zwei Jahre ältere Albert Demchenko aus Russland siegte in fünf Viessmann-Weltcups sowie bei der EM 2010. Deutsche Herren-Siege in Sigulda sind übrigens dünn gesät: Georg Hackl hatte 1989 im Weltcup mal die Nase vorne, 1996 siegte Jens Müller bei der ersten EM in Sigulda. Und Felix Loch gewann im Winter 2011/1012.

Im Doppelsitzer gelten die Linger-Brüder aus Österreich als Sigulda-Spezialisten. Andreas und Wolfgang Linger gewannen 2003 hier ihren ersten von inzwischen drei WM-Titeln. Zu beachten sind zudem noch ihre Landsleute Peter Penz/Georg Fischler sowie - auf ihrer Heimbahn - die Olympia-Zweiten Andris Sics/Juris Sics.

In der Team-Staffel teilen sich Russland und Gastgeber Lettland die Favoritenbürde. Medaillenhoffnungen machen sich Italien und Österreich. Titelverteidiger Deutschland gilt auf Grund der Qualität seiner gemeldeten Doppelsitzer als Außenseiter.

Sigulda ist im nacholympischen Winter 2014/2015 auch Gastgeber der 45. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL).

Tatiana Ivanova 1