Tatyana Ivanova zum dritten Mal Europameisterin

Damensiegerinnen Sigulda

Sigulda (RWH) Tatyana Ivanova ist zum dritten Mal Europameisterin im Rennrodeln. Unbeeindruckt von der Verhandlung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in der vergangenen Woche in der Schweiz, gewann die Russin den Viessmann-Weltcup im lettischen Sigulda und bei den gleichzeitig ausgetragenen 49. Europameisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) nach 2010 und 2012 erneut den Titel. Silber und Bronze gingen an Natalie Geisenberger (GER) und an Sandra Robatscher aus Italien, der Nichte von Rekordweltmeister Armin Zöggeler.   

Tatyana Ivanova klagt vor dem CAS gegen die Aberkennung der olympischen Silbermedaille in der Team-Staffel von Sochi 2014 und der lebenslangen Verbannung von Olympischen Spielen durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) kurz vor Weihnachten. Das CAS-Urteil wird am 2. Februar 2018 erwartet. Die Disziplinarkommission des Weltverbandes (FIL) sah die vorgelegten Beweise für die Schuld von Tatyana Ivanova als nicht ausreichend an und verhängte Anfang Januar keine Strafe seitens der FIL.

Vancouver-Olympiasiegerin Tatjana Hüfner büßte durch einen Sturz im ersten Lauf alle Chancen ein. Madeleine Egle (AUT), die Dritte der Olympischen Jugendspiele, fiel nach Rang drei im ersten Lauf mit einem verpatzten zweiten Durchgang auf Rang 20 zurück.

In der Gesamtwertung des Viessmann-Weltcups führt die schon seit Lillehammer als Gesamtsiegerin feststehende Titelverteidigerin Natalie Geisenberger (1035), die mit sechs Erfolgen nun Rekordsiegerin vor Sylke Otto (GER) und Tatjana Hüfner ist, die beide jeweils fünf Mal die Gesamtwertung gewannen. Auf dem zweiten Platz liegt Tatjana Hüfner (695) vor ihrer Teamkollegin Dajana Eitberger, die in Sigulda Rang vier belegte, mit nur einem Punkt Rückstand.

Stimmen

Tatyana Ivanova (RUS / WM-Zweite 2012, WM-Dritte 2016, Europameisterin 2010, 2012 und 2018):

„Ich bin sehr glücklich. Ich hatte ja nur drei Trainingsläufe, weil ich in Lausanne war. Die Situation mit der Verhandlung beim CAS in der Schweiz und der Europameisterschaft hier war psychisch schwierig für mich. Diese Goldmedaille ist für mich so wertvoll wie Platin.

Natalie Geisenberger (GER / Olympiasiegerin 2014, dreimalige Weltmeisterin):

„Ich bin jetzt in allen Weltcup-Rennen des Winters auf dem Siegerpodest gestanden. Das zeigt, dass ich in einer guten Form und konstant unterwegs bin. Das war ein sehr schönes Rennen. Sigulda ist zwar immer etwas Spezielles, aber inzwischen fahre ich sogar ganz gerne hier, weil ich die Herausforderung mag.

Sandra Robatscher (ITA / Zweite der Junioren-WM 2014 und Dritte der Junioren-WM 2015):

„Ich bin überwältigt. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Im Training ist es gar nicht gut gegangen. Jetzt sind mir zum ersten Mal zwei gute Läufe gelungen. Es ist ein tolles Gefühl, dass es so aufgegangen ist.“