Berchtesgaden (RWH) Sepp Lenz, langjähriger Bundestrainer der deutschen Rennrodler, feiert am 8. Februar seinen 80. Geburtstag. 29 Jahre (1966 – 1995) lang war der „Goldschmied vom Königssee“, wie er oft bezeichnet wurde, im Amt. Unter seiner Ägide gewannen die deutschen Rennrodler aus Ost und West bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften 31 Gold-, 31 Silber- und 34 Bronzemedaillen. Zu seinen Schützlingen zählten unter anderen auch Josef Fendt, erst zwei Mal Weltmeister und 1976 Olympia-Zweiter, dann seit 1994 Präsident des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL), die Olympiasieger im Doppelsitzer von 1984, Hans Stanggassinger/Franz Wembacher, und natürlich Georg „Schorsch“ Hackl, der dreimalige Olympiasieger. Neben seinem Fachwissen als Trainer und Schlittenbauer beeindruckt Lenz auch heute noch mit der Herzlichkeit gegenüber seinen Mitmenschen. Einen glänzenden Ruf erwarb sich der ehemalige „Echobläser vom Königssee“ auch als Bahnexperte: Er baute zusammen mit seinem Vater Lorenz die erste Rodelbahn am Ufer des Königssee, die Vorgängerbahn für die spätere Kunsteisanlage. Sein Rat bei der Konstruktion vieler Olympiabahnen war gern gehört. Lenz, als Aktiver 1962 Europameister und zweimal WM-Vierter, musste seine Laufbahn nach einem Trainingssturz kurz vor Olympia 1964 beenden. Im Dezember 1993 verlor er zudem bei einem Unfall auf der Kunsteisbahn in Winterberg seinen linken Unterschenkel. 100 Tage später stand er bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer (Norwegen) schon wieder an der Bahn.

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