Lake Placid (RWH) Tucker West hat beim Viessmann-Weltcup der Rennrodler für eine Riesenüberraschung gesorgt. Dem 19 Jahre alten Studenten gelang beim dritten Saisonrennen auf seiner Heimbahn in Lake Placid der erste Sieg eines US-Athleten seit 17 Jahren. Damals hatte Wendel Suckow am 16. Februar 1997 den Olympia-Test im japanischen Nagano gewonnen. West, auf Rang 22 bei den Olympischen Winterspielen im russischen Sochi, hatte 2012 bei den Youth Olympic Games (YOG) in Innsbruck die Goldmedaille mit der US-Team-Staffel gewonnen. West gewann überlegen mit mehr als sieben Zehntelsekunden Vorsprung vor dem Österreicher Wolfgang Kindl, der auf der anspruchsvollen Kunsteisbahn am Mount Van Hoevenberg 2008 Gold bei der Junioren-WM gewonnen hat. Dritter wurde der Italiener Dominik Fischnaller. Olympiasieger Felix Loch (GER), der die beiden Auftakt-Rennen in Innsbruck-Igls gewonnen hatte, musste sich mit Rang sechs begnügen. Der dreimalige Weltmeister führt in der Gesamtwertung des Viessmann-Weltcups nach drei Veranstaltungen mit 250 Zählern knapp vor Dominik Fischnaller (240) und Wolfgang Kindl, der 187 Punkte sammelte. Nächste Station des Viessmann-Weltcups ist am kommenden Freitag und Samstag (12./13. Dezember) Calgary (Kanada). Stimmen Tucker West (USA / YOG-Goldmedaillengewinner 2012 Team-Staffel) „Es kam diesmal alles zusammen: Es war meine Heimbahn, Freunde, Familie und Bekannte feuerten mich an. Das hat mich angespornt. Ich hatte einen kleinen Fehler, wusste aber, dass ich im unteren Teil viel Zeit gutmachen kann. Als ich mich letzte Woche nicht für den Weltcup in Igls qualifizieren konnte, war ich richtig frustriert. Aber ich habe dieses Rennen abgehakt und mich auf den Wettkampf in Lake Placid konzentriert.“ Wolfgang Kindl (AUT / Junioren-Weltmeister 2008) „Die Bahnen in den USA scheinen mir zu liegen. Im vergangenen Winter gelang mir mit Platz drei in Park City mein bislang bestes Ergebnis. Jetzt schaffte ich den zweiten Platz. Tucker West war nicht zu schlagen. Unglaublich sein Vorsprung.“ Dominik Fischnaller (ITA / EM-Dritter 2014 und Olympia-Sechster) „Der zweite Lauf war überhaupt nichts. Da muss ich froh sein, wenn ich als Dritter noch auf dem Siegerpodest stehen darf.“