Berchtesgaden (pps) Vorhang auf für eine Weltpremiere! Beim Viessmann Weltcup der Rennrodler auf der Kunsteisbahn am Königssee am 7. Januar um 13.00 Uhr ist es so weit: Dann wird der modifizierte Staffel-Wettbewerb des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) aus der Taufe gehoben.

Mit der Uraufführung endet eine zweijährige Planungsphase, die notwendig war, um bei dem Staffel-Wettbewerb alle Sicherheitsfragen zu lösen, die notwendige Hard- und Software zu entwickeln und ausreichend Tests durchzuführen.

Nach den Vorstellungen von FIL-Präsident Josef Fendt aus Deutschland soll die innovative und attraktive Staffel den bisherigen Team-Wettbewerb ablösen. Der Team-Wettbewerb war Ende November vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht in das Programm für die Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 aufgenommen worden.

„Die Addition von Einzelergebnissen bei einem Mannschafts-Wettbewerb wird beim IOC nicht geschätzt“, analysiert FIL-Präsident Fendt die Situation. „Mit dem Staffel- Wettbewerb haben wir aber eine völlig andere Ausgangslage: Da läuft die Zeit bei allen Team-Mitgliedern – also Doppel, Dame und Herr – weiter. Bei der Staffel wird nichts addiert, es entsteht ein echtes Mannschafts-Resultat.“

Der deutsche Bundestrainer Thomas Schwab, der maßgeblich an der Entwicklung des Staffel-Formats beteiligt war, befürchtet schon vor der Weltpremiere zahlreiche Nachahmer. „Ich kann mir sogar vorstellen, dass wir eine Vorreiterrolle einnehmen und sehr viele andere Wintersportarten uns nachahmen werden“, sagte Schwab. Deshalb seine Forderung: „Ich möchte schon sicher gestellt wissen, dass wir Rennrodler wahrscheinlich die Ersten sind, die so einen völlig neuartigen Wettbewerb durchführen. Das muss auch bis zum Internationalen Olympischen Komitee durchdringen.“

Das Prinzip des neuen Wettbewerbs ist schnell erklärt: Zu einer Staffel gehören jeweils ein Doppel, eine Dame und ein Herr, gestartet wird immer von der gleichen Starthöhe. Die den Wettbewerb eröffnenden Doppelsitzer geben den Start für die Rodlerin frei, indem sie an einem bestimmten Punkt nach dem Zieleinlauf einen Druckkontakt an einer Gummimatte auslösen. Nach dem gleichen Prinzip erfolgt die „Staffel-Übergabe“ an den Herrn. Die Zeit läuft vom Start des Doppelsitzers bis zur Zieldurchfahrt des Herren- Starters. Sieger ist die Mannschaft mit der geringsten Zeit.