Sonja Steinacher, Anton Blasbichler sowie die Cousins Wolfgang und Andreas Schopf treten bei den morgen, Donnerstag, mit den ersten Trainingsläufen beginnenden Weltmeisterschaften der Naturbahnrodler als Titelverteidiger an – und sie alle gehören nach ihren Siegen in Stein an der Enns vor zwei Jahren auch heuer im slowenischen Zelezniki wieder zum Favoritenkreis: Steinacher siegte letzthin im RED BULL-Weltcup in Kindberg und führt die Gesamtwertung an, Blasbichler lässt aufsteigende Form erkennen, Schopf/Schopf sicherten sich voriges Wochenende bei der Junioren-EM in Kreuth (GER) Silber.
Titel- und Medaillenanwärter gibt es aber noch eine ganze weitere Reihe: Ekatarina Lavrentjeva aus Russland beispielsweise, Titelträgerin 2000 in Olang (ITA), Christa Gietl (ITA), die Siegerin von Hüttau, oder Elvira Holzknecht (AUT), die nach ihrer Handverletzung zu Saisonbeginn immer besser in Fahrt kommt. Bei den Männern konnte der fünffache Weltmeister Gerhard Pilz die beiden letzten Weltcup-Rennen für sich entscheiden; er duelliert sich u.a. mit Robert Batkowski und Gerald Kallan, die eine starke Saison abliefern, oder Ferdinand Hirzegger (alle AUT), der allerdings nach einem Daumenbruch mit einer Spezialschiene antreten muss. Gar nicht dabei: Gernot Schwab (AUT), der sich im Training auf der WM-Bahn Beinverletzungen zuzog. Bei den Doppelsitzern wird mit Spannung das Duell der osteuropäischen Paare erwartet. Andrzej Laszczak und Damian Waniczek (POL) führen im Gesamtweltcup, haben aber ihre dominante Rolle vom Saisonbeginn eingebüsst. Pawel Porschnev/Ivan Lazarev (RUS) sind mit zwei Erfolgen und einem zweiten Platz in diesem Winter die Aufsteiger des Jahres. Für Medaillen weiters in Frage kommen neben Schopf/Schopf auch die Routiniers Reinhard Beer/Herbert Kögl und Harald Kleinhofer/Gerhard Mühlbacher (alle AUT).
Bei der WM-Generalprobe im Vorjahr hatten Gerhard Pilz vor Roland Kallan (AUT) und Anton Blasbichler gewonnen, bei den Frauen Sonja Steinacher und Sandra Mariner (AUT) einen ex-aequo-Sieg vor Ekatarina Lavrentjeva gefeiert, Laszczak/Waniczek vor Beer/Kögl und dem heuer nicht mehr existierenden Südtiroler Doppel Armin und David Mair triumphiert.

Vom organisatorischen Standpunkt ist die Bahn „Drauh – Soriska planina“ im perfekten Zustand, wie Herbert Wurzer, Verantwortlicher des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) zufrieden betont. Die Strecke ist 843 m lang, weist einen Höhenunterschied von 101 m auf (Start: 1381 m, Ziel: 1280 m) und ein Durchschnittsgefälle von 13 Prozent.

Im Gegensatz zu den Weltcuprennen werden WM-Medaillen im Damen- und Herren-Einsitzer nicht in zwei, sondern drei Läufen ausgefahren, während die besten Doppelsitzer wie gehabt in zwei Durchgängen ermittelt werden.

Der Zeitplan sieht nach den Trainingsläufen am Donnerstag und Freitag folgendes Wettkampfprogramm vor:
Freitag: erster Lauf Damen Einsitzer
Samstag: zwei Läufe Doppelsitzer, zwei Läufe Damen Einsitzer, erster Lauf Herren Einsitzer
Sonntag: zwei Läufe Herren Einsitzer

Egon Theiner
FIL Media Service