Sochi (pps) Sie teilen jetzt schon zwei Winter lang die Spitzenposition. Wenn die vier Deutschen auf zwei Schlitten am Start sind, heißen im Doppelsitzer entweder Tobias Wendl/Tobias Arlt oder Toni Eggert/Sascha Benecken die Sieger im Viessmann-Weltcup. Doch statt Konfrontation setzt das Quartett lieber auf Kommunikation.

Nur im Eiskanal hört die Freundschaft auf: „Wir tau-schen uns jetzt nicht gerade über das Set-up unserer Schlitten aus. Wenn man so will, sind wir Doppelsitzer aber ein Paradebeispiel für den Umgang untereinander“, beschreibt Toni Eggert das entspannte Verhältnis zum zweifellos erfolgreicheren Duo Wendl/Arlt. Die beiden „Tobis“, beide 26 Jahre alt und seit genau der Hälfte ihres bisherigen Lebens eine prächtig harmonierende Fahrgemeinschaft, sind die aktuellen Weltmeister und gewannen schon drei Mal die Gesamtwertung im Viessmann-Weltcup. Eggert/Benecken können auf zwei WM-Silbermedaillen der Jahre 2012 und 2013 sowie den EM-Titel des vorolympischen Winters verweisen.

Beim innerdeutschen Duell um Doppelsitzer-Gold am 12. Februar 2014 (Start: 18.15 Uhr Ortszeit / 15.15 Uhr MEZ) mithalten, können allenfalls die Österreicher, die mit den zweimaligen Olympiasiegern Andreas Linger/Wolfgang Linger ein ganz heißes Eisen im Feuer haben. Der dritte Olympiasieg ist das erklärte Ziel der beiden Tiroler – ein Kunststück, das noch keinem andern Doppel bislang gelang. „Bislang waren wir mit einem Trabant unterwegs, in Sochi packen wir den Porsche aus“, sagt Wolfgang Linger zur bislang mittelprächtigen Saison der dreimaligen Weltmeister.

Neben Linger/Linger besitzt Österreichs Cheftrainer René Friedl mit Peter Penz/Georg Fischler, 2012 Europameister und im gleichen Jahr auch noch WM-Dritte, ein zweites Weltklasse-Duo. „In diesem Winter gibt es nur ein Rennen, das wirklich zählt“, sagt Peter Penz. Auch im rot-weiß-roten Lager setzt man auf Harmonie, das Quartett arbeitet eher mit- als gegeneinander. Peter Penz: „Anders geht es bei unseren Möglichkeiten doch gar nicht.“

Alle ihre Möglichkeiten ausgeschöpft hatten vor vier Jahren die lettischen Brüder Andris und Juris Sics beim völlig überraschenden Gewinn der Silbermedaille. Es war eine von zwei lettischen Medaillen bei den Winterspielen 2010 in Vancouver, ebenfalls Silber hatte Martins Dukurs im Skeleton gewonnen. Nach einer Verletzungspause nach einem Auto-Unfall kamen Sics/Sics zuletzt wieder besser in Fahrt, wie auch der fünfte Platz bei den 45. Europameister-schaften des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) auf der Heimbahn in Sigulda kurz vor Olympia unter Beweis stellte.