Deutschnofen/Nova Ponente (ck) - Gleich beide italienischen Teams landeten beim Auftakt der 19. FIL Weltmeisterschaften, dem Teambewerb, auf dem Podest. Italien I mit Alex Gruber, Melanie Schwarz und Patrick Pigneter/Florian Clara deklassierte mit einer Gesamtzeit von 2:49,35 und 2,42 Sekunden Vorsprung die Konkurrenz. Für Pigneter/Clara war es der dritte Team-Weltmeistertitel in Folge, doch Melanie Schwarz und Alex Gruber standen zum ersten Mal ganz oben am Podest. „Das Gefühl ist noch ganz ungewohnt“, schwärmte Melanie Schwarz. „Ich hatte zwei gute Trainingsläufe und für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, dass ich in diesem Team starten durfte. Den Platz hatte früher immer Renate Gietl. natürlich habe ich mich dann selbst ein bisschen unter Druck gesetzt, ich wollte auf keinen Fall das Team enttäuschen.“ Mit der zweitbesten Laufzeit hinter Ekatharina Lavrentjeva gelang ihr nicht nur das, sie katapultierte sich auch in den engeren Favoritenkreis für den Damen-Einsitzerbewerb. „Natürlich gibt dieser Erfolg Motivation für die nächsten Tage“, sagt sie. Ein hervorragender Lauf gelang auch Alex Gruber, der sich über seine erste WM-Medaille freuen durfte: „Ich hatte vor zwei Jahren die Chance mich für das Team zu qualifizieren, damals habe ich sie nicht genutzt. Mein Ziel ist jetzt auch im Einzelbewerb in die Medaillenränge zu fahren“. Am zweiten Platz landete das Team Russland I mit Ausnahmekönnerin Ekatharina Lavrentjeva, den regierenden Weltmeistern Pavel Porshnev/Ivan Lazarev und Stanislav Kovshik. Obwohl Lavrentjeva ihren Konkurrentinnen eine nicht unterbietbare Bestzeit vorlegte, war sie nicht ganz zufrieden: „Ich weiß, ich kann noch schneller. Für morgen hoffe ich, dass ich das auch mobilisieren kann“, meinte sie. Porshnev/Lazarev hätte ihr Lauf im Teambewerb nicht gereicht, um ihren Doppelsitzer-Titel zu verteidigen: Pigneter/Clara, Christian Schatz/Gerhard Mühlbacher und auch die Kollegen aus dem Team Russland II, Pavel Silin/Ivan Rodin waren schneller. Einen gemeinsamen Erfolg feierte das Team Italien II mit Evelin Lanthaler, Florian Breitenberger und Hannes Clara/Stefan Gruber auf dem dritten Platz: für sie alle war es die erste WM-Medaille ihrer Karriere. „Ich bin überglücklich, bei einer WM fährt man immer um eine Medaille und man braucht auch ein bisschen Glück, heute hat das alles gepasst“, so Breitenberger. Auch Evelin Lanthaler, trotz aller ihrer bisherigen Erfolge, durfte sich über ihr erstes WM-Edelmetall freuen: „Aber ich hoffe, es ist nicht die letzte“ kommentierte sie die Bronzemedaille. Die Mannschaft aus Deutschland bestätigte mit dem fünften Rang, dass sie sich mittlerweile im internationalen Spitzenfeld etabliert hat. Georg Maurer erzielte sogar die drittbeste Laufzeit. Pech hatten Christian Schopf/Andreas Schopf (AUT), die gut unterwegs zu Sturz kamen: „Pech oder Fahrfehler, es spielt keine Rolle, wichtig ist, dass wir uns nicht verletzt haben und dass die Rodel bis morgen wieder einsatzfähig ist“, so Andreas Schopf. Und er fügt an: „Vor zehn Jahren ist mir genau das gleiche passiert. Im Training sind wir gestürzt und am nächsten Tag wurden wir Weltmeister“, damals mit seinem Cousin Wolfgang Schopf. Endergebnis Mannschaftbewerb: 1. Italien I 2:49,35 Melanie SCHWARZ, Alex GRUBER, Patrick PIGNETER/Florian CLARA 2. Russland I 2:51,77 Ekatharina LAVRENTJEVA, Stanislav KOVSHIK, Pavel PORSHNEV/Ivan LAZAREV 3. Italien II 2:52,92 Evelin LANTHALER, Florian BREITENBERGER, Hannes CLARA/Stefan GRUBER 4. Österreich II 2:53,48 Marlies WAGNER, Michael SCHEIKL, Christian SCHATZ/Gerhard MÜHLBACHER 5. Deutschland 2:53,60 Michaela MAURER, Georg MAURER, Björn KIERSPEL/Christian WICHAN