Felix Loch visiert Gesamtsieg im Viessmann-Weltcup an Oberhof (pps) Drei Siege bei vier Viessmann-Weltcups und 100 Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung: 21 Jahre nachdem Georg Hackl als bislang letzter deutscher Rennrodler Weltcup-Gesamtsieger war, visiert sein Musterschüler Felix Loch den Gesamtsieg im Viessmann-Weltcup an. „Momentan schaut es ganz gut aus“, sagt der 22-Jährige vor der fünften Station der Rennserie am kommenden Wochenende in Oberhof. Die Chancen, in die Fußstapfen seines Mentors zu treten, der 1989/1990 gewann, sind so gut wie nie zuvor. Auf der Kunsteisbahn in der Thüringer Wintersport-Metropole gewann Felix Loch vor vier Jahren im Alter von 17 Jahren seinen ersten WM-Titel, als jüngster Rennrodler der Geschichte. Es folgte 2009 die erfolgreiche Titelverteidigung in Lake Placid und 2010 das Olympia-Gold von Vancouver. Was fehlt, ist jedoch ein Sieg im Gesamt-Weltcup. „Natürlich ist dies mein Ziel“, sagt Felix Loch. Der Bundespolizist fährt so konstant wie nie zuvor, leistet sich so gut wie keine Fehler und hat – wie Titelverteidiger Armin Zöggeler am Königssee anerkennend feststellte - „derzeit einen Lauf“. Hinzu kommt, dass der Italiener, gemeinsam mit dem Österreicher Markus Prock mit zehn Erfolgen Rekordsieger, eine erfolgreiche Titelverteidigung nach Rang 13 in Whistler praktisch abgeschrieben hat. „Mit so einem Ergebnis kann man nicht mehr Gesamtsieger werden“, konstatierte der 38 Jahre alte Südtiroler, derzeit mit 140 Punkte Rückstand Vierter der Gesamtwertung hinter Loch (385) und dessen beiden Teamkollegen David Möller (285) und Johannes Ludwig (265). Die ohnehin ungeliebte Bahn in Oberhof nützt der zweimalige Olympiasieger deshalb „zum Testen“. Zöggeler, bei der WM 2008 nur Fünfter und in den Weltcup-Rennen danach nur auf den Plätzen sieben (2008/2009), sechs (2009/2010) und fünf (2010/2011) fügt schmunzelnd hinzu: „Ich bin ja nicht mehr der Jüngste, da muss man mit seinen Kräften haushalten.“ Wie Loch streben auch die Österreicher Andreas Linger/Wolfgang Linger im Doppelsitzer ihren ersten Gesamtsieg im Viessmann-Weltcup an. Die Olympiasieger und Weltmeister führen mit 340 Punkten die Gesamtwertung an. Der Vorsprung schmolz zuletzt auf 30 Zähler, weil die Titelverteidiger Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER) in Calgary und am Königssee gewannen und nun 310 Punkte aufweisen. „Oberhof wird ein Schlüsselrennen“, sagt Andreas Linger, der mit seinem Bruder im Vorjahr beim Sieg von Wendl/Arlt nur auf Rang sieben kam. Bei den Damen führt in der Gesamtwertung des Viessmann-Weltcups Tatjana Hüfner (GER) mit 370 Punkten klar vor Alex Gough (300) aus Kanada und ihrer Team-Kollegin Natalie Geisenberger (295), die zuletzt am Königssee - den zweiten Saisonsieg vor Augen - patzte. „Das war ein kapitaler Fehler bei der Ausfahrt der Echowand. Es ist mir in diesem Jahr schon öfter passiert. Ich habe zu oft gute Ergebnisse einfach weggeschmissen“, sagte die Olympia-Dritte.
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