Novouralsk (ck) - Am letzten Tag der 24. Europameisterschaften erfüllten beide Top-Favoriten alle Erwartungen und sicherten sich jeweils mit drei Laufbestzeiten die Titel. Die alten Europameister sind also auch die neuen. Für Patrick Pigneter (ITA) war es der zweite Titel, für Ekatharina Lavrentjeva (RUS) bereits der vierte. Sie fuhr souverän zu ihrem Titel, ohne jeden Druck: „Dieses Rennen war nicht besonders schwierig für mich. Voriges Jahr habe ich mir selbst viel mehr Stress gemacht und war viel verkrampfter. Heuer bin ich ruhiger und es geht alles ganz leicht. Ich habe mich natürlich schon vor jedem Lauf konzentriert, aber ich bin einfach normal gefahren“, sagte die Russin, die mit ihren Zeiten durchaus im Herrenbewerb mithalten hätte können. Dessen ist sich auch Silbermedaillengewinnerin Melanie Batkowski (AUT) bewusst: „Kathi war unschlagbar. Ich bin zufrieden, ich habe mein Ziel erreicht. Ich habe versucht meine Läufe möglicht fehlerfrei zu fahren“, so Batkowski, die sich innerhalb der drei Läufe von dem dritten auf den zweiten Rang nach vorne arbeitete. Dabei verdrängte sich Evelin Lanthaler (ITA) auf Rang drei, für die die EM noch ein versöhnliches Ende fand: „Im Weltcup ist es für mich nicht gut gelaufen, dadurch war ich auch nicht für den Teambewerb aufgestellt. Ich habe dann noch ein bisschen am Material herumprobiert, das hat auch nicht so recht funktioniert. Dann hatte ich schon ein Kribbeln im Bauch und fragte mich, ob das noch gut gehen wird. Nach dem ersten Lauf habe ich dann gesehen, dass sich vielleicht doch noch ein Podestplatz ausgehen könnte“. Einen Podestplatz zum Ziel hatte Hannes Clara und mit einem Podestplatz, dem ersten bei einem Großereignis, schließt der Bronzemedaillengewinner die WM ab. „Es ist ein super Gefühl mein Ziel erreicht zu haben. Neu war für mich, dass ich meinen Schlitten selbst herrichten musste, normalerweise macht das mein Vater, und da habe ich 100 Prozent Vertrauen, dass das passt. Ich kann es selbst auch, aber ich habe gemerkt, dass ich ein bisschen Zweifel habe, wenn ich es selbst mache“, verrät der Südtiroler, der sonst aber keine Probleme mit Nervosität hatte: „Meine Nerven habe ich gut im Griff. Dadurch, dass ich Doppelsitze auch fahre, habe ich mehr Rennläufe und mehr Routine.“ Geschlagen wurde er außer von Patrick Pigneter (ITA) auch von Michael Scheikl (AUT), der seine Silbermedaille als Lohn für sein harte Arbeit im Sommer sieht: „Das ist der größte Erfolg meiner Karriere bisher und ich kann es noch gar nicht glauben. Es ist mir hier alles so super von der Hand gelaufen, ich hatte ein Gefühl der Sicherheit, mit dem man auch ans Limit gehen kann, ohne Bedenken zu haben. Dass mir punktgenau zur Europameisterschaft alles so aufgegangen ist, freut mich besonders.“ Scheikl war der einzige Athlet, der außer Patrick Pigneter in einem Lauf eine Laufzeit unter 59 Sekunden erreichte: „Ich konnte diese Zeit zuerst gar nicht glauben, ich habe nichts anders gemacht in diesem Lauf, es ist einfach super gelaufen“, sagte er. Mit 58er-Zeiten in allen drei Läufen deklassierte Patrick Pigneter seine Konkurrenz und ließ keinen Zweifel daran, dass er trotz dem Missgeschick im Doppelsitzerbewerb und dem vierten Platz im Teambewerb, zumindest im Einsitzer das Maß aller Dinge ist. „Mental war diese Woche brutal anstrengend für mich“, sagte er. „Ich hatte so viele Rennläufe und jeder erfordert volle Konzentration, weil wir diese Bahn hier nicht so gut kennen. Dazu kommt noch, dass wir hier selbst unser Material herrichten müssen.“ Seinen Europameistertitel weiß er sehr zu schätzen: „Man hat gesehen wie schnell es gehen kann, wie schnell eine Niederlage da ist. Wobei man daraus ja immer mehr lernt als aus den Siegen. Ich war drei Mal super konzentriert und habe gewusst, ich muss in allen drei Läufen Vollgas geben.“ Insgesamt verlässt Österreich als erfolgreichste Nation mit sechs (vier mal Silber, zwei mal Bronze) von zwölf möglichen Medaillen das Uralgebiet. Russland schöpfte mit drei Goldmedaillen alle Möglichkeiten aus. Unter den Erwartungen blieb Italien mit einer Goldmedaille und zwei Bronzemedaillen. Deutschland versäumte um drei Hundertstel Sekunden den Einzug in die Statistik der Medaillengewinner bei Europameisterschaften. Endergebnis Damen (17): 1. Ekatharina LAVRENTJEVA (RUS), 1:00,07(1), 1:00,04(1), 0:59,97(1), 3:00,08 2. Melanie BATKOWSKI (AUT), 1:00,89 (3), 1:00,96(2), 1:00,61(2), 3:02,46 3. Evelin LANTHALER (ITA), 1:00.70(2), 1:01,06(3), 1.00,93(3), 3:02,69 4. Renate GIETL (ITA), 1:01,74(4), 1:01,35(4), 1:01,47(4), 3:04,56 5. Melanie SCHWARZ (ITA), 1:01,80(5), 1:01,39(5), 1:01,65(5), 3:04,84 6. Alena ASCHEULOVA (RUS), 1:02,32(7), 1:01,96(6), 1:01,98(6), 3:06,26 7. Tina UNTERBERGER, 1:02,59(8), 1:02,14(7), 1:02,30(7), 3:07,03 8. Ludmila AKSENENKO (RUS), 1:02,16(6), 1:03,15(10), 1:02,56(8), 3.07,87 Endergebnis Herren (32): 1. Patrick PIGNETER (ITA), 0:58,55(1), 0:58,45(1), 0:58,97(1), 2:55,97 2. Michael SCHEIKL (AUT), 0:59,14(3), 0:58, 85(2), 0:59,02(2), 2:57,01 3. Hannes CLARA (ITA), 0:59, 13(2), 0:59, 07(3), 0:59,49(3), 2:57,69 4. Thomas SCHOPF (AUT), 0:59,90(8), 0:59,42(4), 0:59,86(4), 2.59.18 5. Anton BLASBICHLER (AUT), 0:59,59(4), 0:59,97(7), 1:00,09(6), 2:59,65 6. Alex GRUBER (ITA), 0:59,79(5), 0:59,89 (6), 1:00,09(6), 2:59,77 7. Robert BATKOWSKI (AUT), 1:00,10(9), 0:59,86(5), 1:00,06(5), 3:00,02 8. Rudi RESCH (ITA), 0:59,82(7), 1:00,36(11), 1:00,18(8), 3:00,36 9. Stanislav KOVSHIK (RUS), 1:00,27(13), 1:00,05(8), 1:00,58(9), 3:00,90 10. Gernot SCHWAB (AUT), 1:00,20(11), 1:00,06(9), 1:00,69(14), 3.00,95

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