Abgebrueht und scheinbar ohne Nerven praesentierte sich die seit 11. Februar immerhin schon 16-jaehrige Mannschafts-Weltmeisterin von Latsch, Melanie Batkowski (AUT). In allen drei Laeufen fixierte sie Bestzeit, blieb als einzige Laeuferin ueberhaupt unter der 55 Sekunden Marke und sicherte sich souveraen den Europameistertitel der Junioren. Doch der Schein truegt, das Nachwuchstalent zeigte sehr wohl Nerven: „Im Training ist es mir ganz schlecht gegangen und ich kam ueberhaupt ncht zurecht, daher war ich vor dem ersten Lauf auch gar nicht nervoes, aber vor dem zweiten Lauf war ich nicht mehr so locker und vor dem dritten war ich dann erst richtig nervoes.“ Doch sie meisterte die Situation bravouroes und gewann innerhalb eines Monats den zweiten grossen Titel ihrer Karriere. „Naechstes Jahr ist mein grosses Ziel die Junioren-Weltmeisterschaft“, verriet die Schuelerin einer Schule fuer Wirtschaftsberufe und darf auf Grund ihrer heurigen Leistungen auch mit berechtigten Hoffnungen in die neue Weltcup-Saison gehen: „Der eine oder andere Stockerlplatz waere ein Ziel und dann natuerlich auch die allgemeine Europameisterschaft.“
Silber- und Bronze-Medaillen gingen an das starke italienische Damenteam. Barbara Abart, die schon im Weltcup Erfahrungen sammelte, dort jedoch mit fuenf anderen Siegfahrerinnen um vier Startplaetze kaempfen muss, sicherte sich nach einem verpatzten ersten Lauf noch den dritten Platz. Am zweiten Platz landete ein neues Gesicht: die 18-jaehrige Imelda Gruber laesst vermuten, dass in Zukunft der Kampf um die Weltcup-Startplaetze ein noch haerterer werden koennte.

Im Bewerb der Junioren zeichnte sich bereits nach dem ersten Lauf ein harter Kampf an der Spitze ab. Schlussendlich die Nase vorne hatte Hannes Clara (ITA) aus Longiarue. Um lediglich eine Hundertstel Sekunde verwies er den Vize-Junioren-Weltmeister und gestrigen Bronze-Medaillen-Gewinner im Doppel, Patrik Pigneter auf Rang zwei. Den italienischen Erfolg komplettierte Alexander Pamer, Pigneters Partner, als Dritter, der somit ebenfalls seine zweite Medaille innerhalb von zwei Tagen gewann.

Die Ausrichter der Veranstaltung mit Vitaly Golubev, dem Buergermeister von Kandalakscha, an der Spitze zeigten sich ebenso wie die Verteter des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) sehr zufrieden mit dem Verlauf der Meisterschaften. Weder Temperaturen nahe der 20 Grad unter Null, noch die exponierte Lage am Weissen Meer noerdlich des Polarkreises konnten die Organisatoren in Verlegenheit bringen. Kandalakscha beherbert eine Rodelschule mit rund 200 Schuelern und zeigte sich interessiert an einer kuenftigen engeren Zusammenarbeit mit Mitteleuropa.

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