Wendl/Arlt: Philosophische Draufgänger mit Hirn Whistler (pps) Vorbilder? „Mein Vater hat mir mal gesagt, dass man nicht in die Fußstapfen seiner Vorgänger treten sollte. Besser sei es, eigene Spuren zu hinterlassen“, philosophiert Tobias Wendl (Foto, links) und setzt den Ratschlag seines Vaters gemeinsam mit Partner Tobias Arlt (Foto, rechts) konsequent um. Mit fünf Siegen bei sieben Viessmann-Weltcups kratzten die beiden Tobis in dieser vorolympischen Saison nachhaltig ihre Spuren ins Eis der Kurvenlabyrinthe dieser Welt. „Tobi Wendl ist immer noch ein Draufgänger, aber jetzt fährt er auch noch mit Hirn“, sagte der deutsche Cheftrainer Norbert Loch über sein Parade-Duo. Wendl und Arlt erklären ihren Aufschwung gleichlautend so: „Wir sind mental stärker geworden.“ Obendrein stellte das Duo im Sommer das Training um. Übrigens auf Anraten von Patric Leitner, einst im Doppelsitzer mit Alexander Resch Olympiasieger 2002 und viermaliger Weltmeister, dann Absolvent der Kölner Trainerakademie und nun Athletik-Trainer der beiden Bayern. Tobias Wendl: „Er hat halt die neuesten Erkenntnisse.“ Auch vom Erfahrungsschatz des einstigen Konkurrenten – bis zu Olympia 2010 fuhr man noch gegeneinander – profitieren Wendl/Arlt. „Hoffentlich rückt er weiterhin mit guten Tipps heraus.“ Schließlich wollen die beiden 25-Jährigen endlich ihre titellose Zeit bei Weltmeisterschaften beenden, außer Silber (2008) bei der Heim-WM in Oberhof ging das Duo bislang leer aus. Gerade einmal sieben Tausendstelsekunden fehlten bei der WM in Altenberg zu Bronze. Eine Erfahrung, an der sie laut eigener Aussage gewachsen sind. Tobias Wendl: „Nur wer Niederlagen erlebt hat, kann Siege genießen.“ Viele Siege feiern konnten in der Vergangenheit die Österreicher Andreas Linger/Wolfgang Linger. Doch die Titelverteidiger, die 2010 in Whistler zum zweiten Mal nach 2006 in Turin die olympische Goldmedaille im Doppelsitzer gewannen, kamen nur schwer in die Saison und erzielten erst im letzten Weltcup-Rennen vor der WM in Winterberg ihren ersten Sieg. Als Podiumsplatz stand vorher nur Rang drei im Dezember 2012 am Königssee zu Buche. Österreich-Intern haben in dieser Saison schon Peter Penz/Georg Fischler mit fünf Podiumsplätzen die Führungsrolle übernommen. Neben den beiden rot-weiß-roten Duos zählen noch Toni Eggert/Sascha Benecken als Zweite der Gesamtwertung im Viessmann-Weltcup zu den Medaillen-Kandidaten. Nicht zu unterschätzen sind Tristan Walker/Justin Snith auf vertrautem Terrain in der Heimat. Beide sind erst 21 Jahre jung, fahren aber schon seit vier Jahren im Viessmann-Weltcup und erzielten in dieser Saison mit zwei sechsten Plätzen in Altenberg und am Königssee ihre bislang besten Resultate in Europa.
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