Felix Loch kann sich nur selbst schlagen
Rekord-Weltmeister Armin Zöggeler muss passen
Whistler (pps) Er verbesserte im vorolympischen Winter bei seinen Siegen im Viessmann-Weltcup auch noch die Bahnrekorde in Innsbruck-Igls, Altenberg und Oberhof. Auf der Thüringer Kunsteisbahn gelang ihm zur eigenen Verblüffung obendrein noch ein Startrekord. Titelverteidiger Felix Loch geht als haushoher Favorit in die Entscheidung der Herren bei den 44. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) im kanadischen Whistler.
Natürlich besitzt der 23-Jährige seit Gold 2010 auch den Bahnrekord (48,168 Sekunden) auf der einstigen Olympiabahn. Eigentlich kann sich der Führende im Viessmann-Weltcup nur selbst schlagen, wie zuletzt geschehen beim Viessmann-Weltcup im lettischen Sigulda.
Da führte Loch bis zur letzten Zwischenzeit, ehe ihn ein Fehler vor der Zielkurve auf Rang drei zurückwarf. Kein Wunder, dass der dreimalige Weltmeister vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Loch: „Wenn alles normal läuft und das Material stimmt, dann reicht es normalerweise für ganz vorne.“
Beim Unternehmen Titelverteidigung ist Loch zudem jener Konkurrent abhanden gekommen, der ihm im Jahre 2011 den WM-Titel streitig machen konnte. Der Italiener Armin Zöggeler, mit sechs Mal Gold Rekord-Weltmeister, zuletzt vor zwei Jahren auf seiner Heimbahn in Cesana, und dazu noch zweimaliger Olympiasieger, verzichtet auf die Titelkämpfe in Kanada. „Meine Gesundheitszustand, speziell die Rückenprobleme, lassen einen Start nicht zu“, sagte Zöggeler, 2010 Olympia-Dritter in Whistler, in Winterberg.
So kommen Lochs Konkurrenten mit Ausnahme von Albert Demchenko, 2006 Silbermedaillengewinner und 2010 in Whistler Olympia-Vierter sowie vor Jahresfrist WM-Zweiter, aus dem eigenen Lager. Während dem 41 Jahre alten Russen in Sigulda der Sieg nach Lochs Lapsus in den Schoss fiel, bezwangen Andi Langenhan und David Möller ausgerechnet bei den beiden Gastspielen auf der Kunsteisbahn am Königssee den Lokalmatador Loch.
Der zweimalige Weltmeister Möller beendete eine vierjährige Durststrecke – vor Königssee hatte der Olympia-Zweite von 2010 zuletzt im Februar 2009 ganz oben auf dem Siegerpodest gestanden – in Whistler beim vorolympischen Test „Ich mag diese Bahn“, sagt Möller, der auch noch die WM-Generalprobe in Winterberg gewann.
Auch Langenhan ist in jeder Beziehung für eine Überraschung gut. „Ich habe immer wieder Spitzen nach oben und nach unten.“ Der „Vierte im deutschen Bunde“ heißt Johannes Ludwig, gewann bei der EM in Oberhof mit Bronze seine erste Internationale Medaille, und war beim Viessmann-Weltcup im Vorjahr Zweiter hinter Loch. Übrigens mit Startrekord.