Nach überlegener Laufbestzeit im gestrigen Training prolongierte der junge Florian Breitenberger (ITA) heute seine beachtliche Leistung auf der engen Bahn in Hüttau und feierte seinen ersten Sieg im Naturbahnrodel-Weltcup. Als bisher bestes Resultat hatte der Italiener einen vierten Platz - im Vorjahr ebenfalls in Hüttau - zu Buche stehen. "Mir liegt diese Strecke. Außerdem hatte ich heute das nötige Glück mit der Materialwahl", gab sich Florian Breitenberger nach seinem Sieg abgeklärt. Den fünffachen Weltmeister Gerhard Pilz (AUT) verwies der frisch gebackene Weltcupsieger auf den zweiten Platz. Dennoch übernahm der Oberösterreicher eine Woche vor dem sechsten und letzten Saisonrennen in Zelezniki (SLO) die Führung im Gesamtweltcup, da sich der bisherige Leader Ferdinand Hirzegger (AUT) nach einem verkorksten ersten Lauf lediglich auf Rang sechs platzierte. "Das Rennwochenende ist nicht nach Wunsch verlaufen. Mehr war nicht möglich, die anderen sind heute einfach gut gefahren", erklärte der 25-jährige Steirer. Am kommenden Wochenende will der in Salzburg stationierte HSZ-Soldat jedoch die Aufholjagd auf Gerhard Pilz starten: "Uns trennen immerhin nur 20 Punkte. Ich bin mit der neuen Bahn in Slowenien beim Training gut zurecht gekommen."Die Lokalmatadoren Gerald und Roland Kallan (AUT) zeigten auf deren Hausbahn gute Läufe, mit den Plätzen vier und fünf blieben die beiden Niedernfritzer hinter den Erwartungen vieler Fans entlang der Strecke "Höllgrub" zurück. Auch Gerald und Roland Kallan selbst verließen das Zielgelände mit gemischten Gefühlen. "Im Streckenabschnitt Waldausfahrt habe ich besonders im ersten Lauf viel Zeit liegengelassen. Der zweite Durchgang war mit einer neuen Schiene dann zufriedenstellend", erzählte der Ex-Weltmeister Gerald Kallan, der auf der Bahn in Hüttau weiter den Streckenrekord mit 1:06.06 Minuten hält. Sein Bruder Roland fiel nach Platz zwei im ersten Lauf noch auf Rang fünf zurück.

Nach vier Siegen in Serie war Sonja Steinacher (ITA) als klare Favoritin in das Naturbahnrodel-Weltcuprennen in Hüttau gegangen. Die zweifache Gesamtweltcup-Siegerin, Welt- und Europameisterin landete nach einem missglückten zweiten Lauf letztendlich auf Rang fünf und musste den vermeintlich vorprogrammierten Sieg an ihre Teamkollegin Renate Gietl (ITA) abgeben. Ähnlich erging es der jungen Renate Kasslatter (ITA), die nach dem ersten Durchgang in Führung lag. Ein grober Fehler im Mittelteil warf die Aufsteigerin der Saison noch auf Rang sieben zurück. Das Rennwochenende auf der selektiven Bahn in Hüttau wird Renate Kasslatter aber dennoch in guter Erinnerung bleiben. Sie dominierte bereits im Training ganz klar, sorgte heute bei dichtem Schneefall für die Tagesbestzeit und verlässt den Pongau mit ihren ersten Weltcuppunkten."Abhaken und vergessen", resümierte dagegen die enttäuschte Seriensiegerin Sonja Steinacher. "Ich kann mir nicht erklären, wo ich die Zeit im zweiten Durchgang verloren habe", meinte die 26-jährige Briefträgerin aus Klausen und fügte im gleichen Atemzug hinzu: "Das wird wohl mein Streichresultat werden."Auch eine Österreicherin war in Hüttau auf dem Podest zu finden. Sandra Mariner (AUT) konnte sich nach einem fehlerlosen zweiten Lauf noch auf die zweite Position vorschieben. "Ich bin den ersten Durchgang zu zaghaft angegangen. Am Schluss hatte ich auch das nötige Glück, da die Abstände an der Spitze sehr knapp sind", meinte Sandra Mariner. Eine beachtliche Leistung zeigte auch Elvira Holzknecht (AUT). Die Weltcup-Siegerin von 1997/98 landete mit Bestzeit im zweiten Lauf auf Rang vier und blieb lediglich vier Hundertstel hinter Christa Gietl (ITA).Bei den Doppelsitzern setzten Andrzej Laszczak und Damian Waniczek (POL) ihre großartigen Saisonleistungen fort und feierten mit zwei konstanten Läufen den Sieg vor den amtierenden Weltmeistern Wolfgang und Andreas Schopf (AUT). Armin und David Mair (ITA) kamen trotz Bestzeit im zweiten Durchgang über Platz vier nicht hinaus und mussten somit ihre Führung im Gesamt-Weltcup an das polnische Duo abgeben. Auch Harald Kleinhofer und Gerhard Mühlbacher (AUT) blieben hinter den Erwartungen zurück. Nach einem Sturz im gestrigen Training touchierten die beiden Österreicher auch heute die Bande. "Gleich in der zweiten Kurve sind wir von der Ideallinie abgekommen und voll gegen eine Absperrung geprallt. Wir konnten zwar weiterfahren, dieser Fehler hat jedoch enorm viel Zeit gekostet", erzählte Gerhard Mühlbacher. Das Weltcup-Finale in Zelezniki (SLO) am kommenden Wochenende verspricht somit Spannung pur. Fünf Teams haben weiterhin die Chance auf den Gesamtweltcup-Sieg.