Zum Muttertag am 8. Mai: Aiva Aparjode ist stolze Mama, Olympionikin und erste Trainerin ihrer erfolgreichen Rennrodel-Kinder

Aiva Aparjode with Kristers und Kendija

Berchtesgaden (FIL) Aiva Aparjode ist 45 Jahre alt, arbeitet in ihrem Heimatort Saulkrasti als Leiterin des Sportzentrums der Stadt und ist Mitglied im Stadtrat. Abends gibt die Olympionikin und Mutter der Weltklasse-Rennrodler Kendija Aparjode und Kristers Aparjods, Sportkurse als Gruppentraining für Frauen und natürlich hilft sie dem Vater ihrer Kinder Dainis Aparjods, der die Kinder von Saulkrasti im Rennrodeln trainiert.

Junge Mama im Eiskanal

Die talentierte 19-jährige lettische Rennrodlerin Aiva Briede verschwand im Jahr 1996 plötzlich von der internationalen Bildfläche. Zwei Jahre später kam sie als Aiva Aparjode zurück, war erst 21 Jahre alt und hatte bereits zwei Kinder. Tochter Kendija kam am 12. Dezember 1996 zur Welt und Sohn Kristers nur 14 Monate später. Die junge Mama feierte ihr Comeback im Rennrodeln: „Ich war noch recht jung und so hatte ich die Möglichkeit zurück zu kommen“, sagt Aiva Aparjode. „Ich wurde immer von meinem Mann unterstützt, die Kinder wurden von meiner Schwiegermutter betreut und gingen in den Kindergarten.“ Kendija und Kristers waren anfangs zu klein um sich Gedanken zu machen wo die Mama war“, berichtet Aiva: „Wenn ich nach Hause kam, dann war die Hauptsache, dass ich Geschenke und Süßigkeiten aus dem Ausland mitbrachte!“ Eine schwierige Doppelbelastung mit Karriere und Kindern hat sie nie empfunden.

Aiva Aparjode at Torino 2006 Olympics

„Es war nie ein Problem ins Trainingslager zu fahren, die Kinder waren immer gut betreut und haben mich auch oftmals begleitet, allerdings dann immer mit ihrem Vater“. Wenn Aiva auf Reisen war, wurde jeden Tag mit zu Hause telefoniert: „Die Telefonrechnungen waren beeindruckend. Damals gab es nur das Festnetz und keine kostenlosen Telefon-Angebote wie WhatsApp. Ich vermisste die Familie, wenn ich auf längeren Reisen war. Doch meistens verging die Zeit dann doch wie im Flug,“ erinnert sich die Rennrodel-Mama.

Aiva startet bei den Olympischen Winterspielen in Turin 2006

Kendiija und Kristers waren bereits 10 und 8 Jahre alt, als Aiva bei den Olympischen Winterspielen 2006 für Lettland auf den 18. Platz rodelte. „Was die Olympischen Spiele 2006 angeht, so kann sich Kristers nicht wirklich daran erinnern, dass ich dort war, weil er zu jung war. Aber die Kinder haben mich zu keinem Zeitpunkt davon abgehalten, mich zu qualifizieren oder hätten meine sportliche Karriere anderweitig beeinträchtigt. In Wirklichkeit war alles ganz einfach“, ist Aiva Aparjode überzeugt und ist damit ein Beispiel für viele Leistungssportlerinnen, dass man Kinder und Spitzensport vereinbaren kann.

Aiva Aparjode first coach of her kids

Familientradition fortgesetzt – Mama als erste Trainerin

Kristers rodelte mit sieben Jahren zum ersten Mal auf der Kunsteisbahn in Sigulda. Er machte drei Fahrten ab Kurve 13. Aiva erinnert sich: „Er hatte Angst und das war das Ende seiner Schlittenfahrten zu diesem Zeitpunkt“. Im Jahr 2010 wurde Aiva dann Nachwuchstrainerin im Rennrodeln und sie musste eine Gruppe von Kindern zusammenstellen. „Natürlich fand ich zwei
Kandidaten bei mir zu Hause :) So haben Kandy und Kristers angefangen und ich war ihr erster Coach“. Kristers war damals elf Jahre, Kendija war 13. „Zuerst waren die beiden nicht begeistert, besonders Kendija nicht. Aber nachdem sie es gelernt und verstanden hatten, protestierten sie nicht mehr, dass Mama sie zum Schlittenfahren zwingt :)“, erzählt Aiva mit einem Lächeln.

Aparjods Family

Zwei harte Jahre – mit vielen Tränen

Die letzten beiden Jahre waren sehr schwer für Aiva und ihre Rennrodel-Familie: „Ich bin sehr stolz auf meine Kinder, weil ich weiß, wie hart sie arbeiten. Ich komme immer über Rückschläge und Verletzungen hinweg, aber die letzten beiden Winter waren sehr hart. Die schweren Verletzungen der beiden, die Qualifikation für die Olympischen Spiele, die Covid-Pandemie und das alles durchsetzt mit großartigen Ergebnissen. In diesen beiden Jahren habe ich viel geweint, sowohl aus Freude als auch aus Traurigkeit. Wir haben viel durchgemacht!
Aber ich kann definitiv sagen, dass meine Kinder meine Freude und mein Stolz sind! Das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist, sind meine Kinder! Ich hoffe wirklich, dass ich in der nächsten Saison in der Lage sein werde, Wettbewerbe zu besuchen und sie persönlich zu unterstützen“.

Schönen Muttertag!