„Altmeister“ zählen auf Stahlschienen nicht zum alten Eisen
Sigulda (pps) Deutschlands Rennrodler haben ihren Meister gefunden. Nach zwölf Siegen hintereinander im Viessmann-Weltcup beendete Albert Demchenko (Foto, rechts) beim Viessmann-Weltcup im lettischen Sigulda die Siegesserie der deutschen Herren. Wie auch der 38 Jahre alte Italiener Armin Zöggeler (Foto, links), der im Baltikum Rang zwei belegte, zählt Demchenko, mit 41 Jahren ältester Teilnehmer, auf zwei Stahlschienen noch lange nicht zum alten Eisen. Bis zu den Olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sochi darf sich die Konkurrenz noch auf die Duelle mit den beiden Altmeistern freuen.
„Ich fühle mich jünger, als ich bin“, sagte Russlands WM-Zweiter von 2012. Und Armin Zöggeler, der am 4. Januar seinen 39. Geburtstag feiert, motiviert der Zweikampf mit dem langjährigen Konkurrenten. „Wenn wir beide in unserem Alter ganz oben auf dem Siegerpodest stehen, ist dies schon etwas Besonderes“, sagte der zweimalige Olympiasieger und Rekord-Weltmeister (sechs Titel).
Zuletzt mussten die beiden Veteranen aber immer öfter Felix Loch den Vortritt lassen. Der Deutsche siegte beim Saison-Auftakt in Innsbruck-Igls sowie in Altenberg. Auf der dortigen Rennschlitten- und Bobbahn ist der 23-Jährige nun seit vier Jahren ohne Niederlage.
„Darauf bin ich wirklich stolz“, sagt Felix Loch, der damit seinem Mentor Georg Hackl zumindest eines voraus hat. Der dreimalige Olympiasieger, der nun zum deutschen Trainerstab zählt, gewann zwar auf allen Kunsteisbahnen dieser Welt mindestens ein Weltcup-Rennen – nur eben nie in Altenberg.
Ohne Sieg blieb Felix Loch ausgerechnet auf seiner Heimbahn am Königssee, da stahl ihm Team-Kollege Andi Langenhan die Schau. Der Europameister hatte schon im vergangenen Winter drei Viessmann-Weltcups gewonnen und sich damit als Einziger neben dem sechsmaligen Saisonsieger Loch in die Annalen eingetragen. Der zweimalige Weltmeister David Möller stand dagegen zuletzt im Februar 2009 ganz oben auf dem Siegerpodest, als er in Whistler den vorolympischen Test gewann. Doch mit schöner Regelmäßigkeit steht der Olympia-Zweite auf dem Siegerpodest. In diesem Jahr als Zweiter von Innsbruck-Igls und als Dritter am Königssee.
Dagegen wartet Johannes Ludwig weiter auf seinen ersten Erfolg im Viessmann-Weltcup. Der „Schnellstarter“, der auf vielen Eisschlangen den Startrekord hält, liegt in der Gesamtwertung nach vier Veranstaltungen auf dem fünften Platz hinter Loch (355 Punkte), Langenhan (300), Demchenko (257) und Möller (243). Der Thüringer gibt aber die Hoffnung auf den ersten Einzel-Erfolg nicht auf. „Irgendwann wird es mal passieren, darauf setze ich.“
Italiens Nachwuchs-Hoffnung Dominik Fischnaller gab als Sechster am Königssee wieder einmal eine Probe seines Talents ab. Kanadas Sam Edney gelang in Altenberg sein bestes Resultat auf einer europäischen Bahn. Der Olympia-Siebte von 2010 kam im Osterzgebirge auf den sechsten Platz. Sein bestes Resultat bleibt aber der fünfte Platz von Whistler im vergangenen Winter.