Der Countdown für die neue Saison im FIL Weltcup im Naturbahnrodeln läuft, Mitte Dezember fällt in Kühtai (AUT) der Startschuss für den Weltcup 2023/2024. 

Andreas Castiglioni

Naturbahn-Sportdirektor Andreas Castiglioni

Berchtesgaden (FIL/29.11.2023) Mit der Saison 2023/2024 beginnt für die Naturbahnrodler eine neue Ära. Der Weltcup-Dominator der vergangenen Jahre, Thomas Kammerlander (AUT), hat seine Karriere beendet, ebenso der amtierende Weltmeister Alex Gruber (ITA), sowie Ex-Weltmeisterin Greta Pinggera (ITA). Diese Größen des Naturbahnsports machen den Platz frei für die nächste Generation. Die „jungen Wilden“ scharren bereits in den Startlöchern. Zum anstehenden Weltcup-Start haben wir mit Naturbahn-Sportdirektor Andreas Castiglioni über die kommende Saison gesprochen.

FIL: Drei Allzeitgrößen haben die Rodel in den Keller gestellt. Wie schmerzhaft sind diese Rücktritte für den Internationalen Rodelverband?
Andreas Castiglioni: „Wenn drei Weltmeister bzw. Ex-Weltmeister zugleich ihre Karriere beenden, dann ist das immer ein Verlust. Pinggera, Gruber und Kammerlander haben in den letzten zehn Jahren dem Naturbahnrodeln eindeutig ihren Stempel aufgedrückt und unauslöschliche Spuren hinterlassen. Jetzt ergibt sich aber gerade für die jungen Athleten die Chance, nach vorne zu kommen“.

FIL: Wer könnte diese Chance nutzen?
Castiglioni: „Das ist schwer zu sagen, die ersten Rennen werden zeigen, wer die Gunst der Stunde nutzen kann. Das Zeug dazu haben einige Athleten, zum Beispiel die Juniorenweltmeister Fabian Brunner (ITA) und Daniel Gruber (ITA). Wir sollten aber auch nicht die alten Hasen Patrick Pigneter (ITA) und Michael Scheikl (AUT) abschreiben. Beide wollen sicher noch einmal ordentlich zuschlagen, für Pigneter wäre z.B. im Einsitzer der 50. Weltcupsieg und der zwölfte Gesamtsieg möglich“.

FIL: Und bei den Damen?
Castiglioni: „Nun, bei den Damen ist ja die Dominatorin der letzten Jahre, Evelin Lanthaler (ITA), nach wie vor aktiv. Da hat sich das Machtgefüge eigentlich nicht verändert. Weil aber neben Pinggera u.a. auch Michelle Diepold (AUT) ihre Karriere beendet hat, ist am Podium sozusagen etwas mehr Platz geworden. Somit müssen Juniorenweltmeisterin Lisa Walch (GER) und Co. nach vorne drängen und versuchen Tina Unterberger (AUT) und Lanthaler unter Druck zu setzen“.

FIL: Der Rennkalender verspricht einen interessanten Weltcup-Winter…
Castiglioni: „Die Saison 2023/2024 könnte wirklich richtungsweisen werden. Der Weltcup beginnt auf der neuen Bahn in Kühtai, in der Vergangenheit waren die Rennen in Kühtai ja auf temporären Bahnen ausgetragen worden, die eigens für den Weltcup in den Schnee gefräst wurden und dann wieder zugeschoben wurden. Die neue Bahn ist eine fixe Anlage, die nach dem Weltcup von den Touristen genutzt werden kann. Ebenfalls eine relativ neue Bahn ist Jaufental, wo nach der Weltcup-Premiere im Vorjahr nun im Februar ein Weltcup und die Europameisterschaften ausgetragen werden. Außerdem ist das Weltcup-Finale in Rumänien geplant, somit bleibt es Spannend bis zum Schluss“.

FIL: Wie schaut es mit dem Nachwuchs auf der Naturbahn aus?

Castiglioni: „Der Juniorenweltcup erfreut sich großer Beliebtheit, sowohl bei den Nachwuchssportlern, als auch bei Ausrichtern. Die Junioren küren im kommenden Winter wieder ihre Weltmeister, vom 9. bis zum 11. Februar in Winterleiten. Und mit Ultental haben wir eine neue Bahn im Kalender, außerdem gibt die legendäre Bahn in Latsch ihr Comeback auf internationaler Ebene".

 

Der Weltcup-Kalender im Überblick
1.    Kühtai (AUT), 16./17. Dezember 2023
2.    Laas/Lasa (ITA), 6./7. Januar 2024
3.    Umhausen (AUT), 18./19./20./21. Januar 
4.    Jaufental/Val di Giovo (ITA), 1./2. Februar
5.    Vatra Dornei (ROU), 15./16. Februar
6.    Vatra Dornei (ROU), 17./18. Februar (Finale)

Europameisterschaften
Jaufental/Val di Giovo (ITA), 3./4. Februar 2024