Andreas und Wolfgang Linger – Österreichs legendäre Rennrodelbrüder

Zwei Brüder, ein Schlitten und eine goldene Erfolgsgeschichte.

Andreas Linger - FIL's PMC Ambassador deutsch

Innsbruck (FIL/02.12.2025) Als Andreas und Wolfgang Linger bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City ihr Olympia-Debüt gaben, konnten nur wenige ahnen, welche bemerkenswerte Reise vor ihnen lag. Die Brüder aus Absam in Tirol belegten bei ihrem ersten Olympia-Auftritt im Doppelsitzer der Männer den achten Platz – ein respektabler Start, der jedoch bald von historischen Triumphen in den Schatten gestellt werden sollte.

Olympischer Ruhm für Österreich

Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin erreichten die Brüder Linger das, was dem österreichischen Rennrodeln mehr als vier Jahrzehnte lang verwehrt geblieben war: Olympisches Gold im Doppelsitzer der Männer. Ihr Sieg war der erste olympische Titel für Österreich in dieser Disziplin seit Innsbruck 1964 und markierte den Beginn einer goldenen Ära für die Lingers.

Vier Jahre später trugen sie die österreichische Flagge bei der Eröffnungsfeier der  Olympischen Winterspiele Vancouver 2010. Unter enormem Druck und den Augen einer ganzen Nation lieferten Andreas und Wolfgang erneut eine makellose Leistung auf einer der anspruchsvollsten Bahnen der Welt. Sie verteidigten ihren Titel mit Bravour und wurden die ersten Österreicher, die zwei olympische Goldmedaillen im Rennrodeln gewannen – eine außergewöhnliche Leistung, die ihren Platz unter den Größen dieses Sports festigte.

Silber in Sotschi und ein würdevoller Abschied

Mit dem Ziel, bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi einen beispiellosen „Hattrick“ zu erzielen, fügten die Brüder ihrer bemerkenswerten Sammlung eine weitere Medaille hinzu – eine Silbermedaille, hinter dem dominierenden deutschen Duo Tobias Wendl und Tobias Arlt. Mit diesem Ergebnis beendeten die Brüder Linger ihre olympische Karriere mit drei Medaillen: zwei Goldmedaillen (2006, 2010) und eine Silbermedaille (2014).

Kurz nach Sotschi gaben Andreas und Wolfgang ihren Rücktritt vom Wettkampfsport bekannt. „Wir haben beide Familien zu Hause. Es ist nicht immer einfach, jeden Winter wochen- oder sogar monatelang unterwegs zu sein“, erklärte Wolfgang Linger bei ihrer Abschiedspressekonferenz in Wien. Andreas fügte hinzu: „Wenn wir da rausgehen und einen Job machen, wollen wir 100 Prozent geben – und dieser Antrieb war ein wenig verblasst.“

Eine Karriere voller Meisterschaften und Rekorde

In mehr als einem Jahrzehnt an der Spitze des Sports sammelten die Lingers eine beneidenswerte Liste von Auszeichnungen:

  • 3 olympische Medaillen: Gold (2006, 2010) und Silber (2014)
  • 3 Weltmeistertitel: 2003, 2011, 2012
  • einen Europameistertitel: 2010
  • einen Gesamtweltcup-Titel: Saison 2011/2012
  • 15 Weltcupsiege und 14 Medaillen bei großen Meisterschaften, darunter Erfolge in der Teamstaffel

Ihre Beständigkeit, ihre Teamarbeit und ihre technische Feinarbeit machten sie zu einem der erfolgreichsten Doppelteams in der Geschichte des Rennrodelsports.

Ein bleibendes Vermächtnis

Heute stehen die Namen Andreas und Wolfgang Linger für österreichische Spitzenleistungen im Rennrodeln. Ihr Weg – von jungen Hoffnungsträgern auf der Startrampe in Salt Lake City zu zweifachen Olympiasiegern – ist nach wie vor eine Quelle der Inspiration für Generationen von Athleten, die davon träumen, gemeinsam auf dem olympischen Podium zu stehen.

Ihre Geschichte handelt nicht nur von Medaillen. Es geht um Brüderlichkeit, Präzision und das Streben nach Perfektion auf dem Eis.