Anna Berreiter gewinnt WM Gold beim deutschen Dreifachsieg
Oberhof (FIL/28.01.2023) Nach Olympiasilber sichert sich Anna Berreiter ihren ersten WM-Titel und ließ sich von knapp 6000 Zuschauern in der LOTTO Thüringen Eisarena feiern. Vor den Augen der hochkarätigen Delegation des IOC (Internationales Olympisches Kommitee) , mit Präsident Dr. Thomas Bach, Sportdirektor Kit McConnell und stellvertretende Direktorin Wintersport Irina Gladkikh, feierten die deutschen Damen einen Dreifach-Erfolg. Berreiter verwies mit einer Gesamtzeit von 1:23,991 Titelverteidigerin Julia Taubitz (+0,058 Sek.) und Sprint-Weltmeisterin Dajana Eitberger (+0,116 Sek.) auf die Plätze.
Dass ihr die umgebaute WM-Bahn liegt hatte Anna Berreiter bereits vor zwei Jahren gezeigt, als die 23-Jährige aus Bischofswiesen hier den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere feierte. Ende 2022 gewann sie hier auch ihre erste Deutsche Meisterschaft. Es wurde das erwartet knappe WM-Rennen und ein deutsch-österreichisches Kräftemessen. Nach Lauf eins noch auf einem Medaillenrang gelegen, verpasste die Österreicherin Madeleine Egle (+0,177 Sek.) mit Platz vier das Podium ebenso wie die erst 19-jährige Merle Fräbel (GER, +0,212 Sek.) auf Platz fünf. Lisa Schulte (AUT) wurde am Ende Sechste, dicht gefolgt von Italienerin Andrea Vötter, die mit Platz sieben keine zwei Stunden nach WM-Bronze im Damen Doppel eine Top-Platzierung im Einzel erzielte.
Für die 32-jährige WM-Dritte Dajana Eitberger war es das letzte Einzel-WM-Rennen ihrer Karriere. Sie hatte bereits vor der WM angekündigt, dass sie auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2026 in Mailand-Cortina (ITA) zum Damen Doppel wechseln wird. Bereits 2021 hatten drei deutsche Rodlerinnen das komplette WM-Podest belegt. Neben Taubitz und Eitberger war damals Olympiasiegerin Natalie Geisenberger auf Silber gefahren. Die Miesbacherin war nicht am Start, weil sie vor einer Woche zum zweiten Mal Mutter geworden ist.
In der U23-WM-Wertung konnte sich Merle Fräbel über Gold freuen, Silber ging an die beiden Österreicherinnen Lisa Schulte und Hannah Prock.
Stimmen:
Anna Berreiter: „Weltmeisterin klingt für mich sehr gut. Ich nehme den Titel dankend an. Es war ein geiler Tag. Ich habe das Rennen heute wieder gefühlt. Ich weiß nicht, was es ist, aber im Rennen geht bei mir was auf, und dann läuft es einfach. Ich wollte einfach zwei gute Läufe runterbringen. Ich wusste, dass der Schlitten gut läuft. Heute kam noch der Start dazu, was mir generell sehr gut liegt. Deshalb war ich schon sehr optimistisch.“
Julia Taubitz: „Jeder weiß, dass Oberhof nicht meine Lieblingsbahn ist, aber der zweite Lauf heute hat sich so unglaublich gut angefühlt. Ich habe mir persönlich viel Druck gemacht, weil ich unbedingt eine Medaille wollte. Dass ich nochmal so angreifen konnte, hat mich sehr gefreut.“
Dajana Eitberger: „Ich bin emotional sehr aufgewühlt. Ich brauche mich nach gestern für den dritten Platz kein bisschen zu schämen. Bei so einer Kulisse, mit den ganzen Fans, die mich über die letzten Jahre begleitet haben, so ein Rennen abzuliefern – ich glaube es ist eine Genugtuung für mich selber und alles, was ich bisher erreicht habe. Dass ich jetzt bei der WM zwei Medaillen mit nach Hause nehmen kann, ist etwas unfassbar Tolles.“
Merle Fräbel: „Mir geht es mega gut. Gestern war ich sehr unzufrieden mit meinem Lauf, aber man muss einfach sehen, dass es nicht reicht, wenn man die Fehler macht. Heute waren es zwei nicht so gute Läufe. Das kann ich besser. Aber ich bin dennoch sehr zufrieden. Heute Abend gehe ich mit meinem Riesenfanclub zum Essen und freue mich auf die Siegerehrung.“
Madeleine Egle: „Das Potential habe ich auf jeden Fall. Ich muss es nur in die Bahn bringen und das ist mir heute nicht gelungen. Das ist bitter, aber ich schaue jetzt nach vorne und arbeite weiter hart an mir.“
Die WM-Ergebnisse im Damen Einzeil gibt es unter folgendem Link: https://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/fil-weltmeisterschaften-16