Innsbruck-Igls (pps) Mit einer deutlichen Erhöhung der Prämien, der Aufstockung von acht auf neun Veranstaltungen und einem „Schnapszahl-Jubiläum“ der deutschen Damen startet der Viessmann-Weltcup der Rennrodler am kommenden Wochenende (29./30. November 2008) in Innsbruck-Igls in seine 32. Saison. Obendrein wird der ORF als nationaler Fernsehsender erstmals die Produktion der TV-Bilder tragen und ausführlich über den Saisonauftakt berichten.
Statt wie bislang mit etwas mehr als 30.000 Euro sind die Erfolge in den jeweiligen Gesamtwertungen (Damen, Herren und Doppel) des Viessmann-Weltcups ab dem vorolympischen Winter mit annähernd 40.000 Euro dotiert. Der Gesamtsieg (Damen und Herren) ist jeweils 4.000 Euro wert, im Doppelsitzer sind sogar 5.000 Euro zu gewinnen. Um mehr als ein Fünftel angehoben wurden auch die Dotierungen für die Einzel-Weltcupsiege in allen drei Disziplinen. „Wir haben immer die Athleten im Auge, aus deren Kreis die Anregung letztendlich auch kam. Aber wir müssen dabei auch stets im Rahmen unserer Möglichkeiten bleiben“, kommentierte FIL-Präsident Josef Fendt die Steigerung des Preisgeldes. Der zweimalige Weltmeister David Möller (GER) begrüßte die Steigerung: „Das ist schon eine beträchtliche Erhöhung und ein Dankeschön an die FIL wert.“
Neben den finanziellen Anreizen winken in der 32. Weltcup-Saison natürlich auch sportliche Ehren. Als Titelverteidiger gehen Tatjana Hüfner (GER), Armin Zöggeler (ITA) und Patric Leitner/Alexander Resch (GER) in den neuen Rennrodel-Winter.
Der zweimaligen Weltmeisterin Tatjana Hüfner gelang mit sieben Siegen in acht Weltcups in der vergangenen Saison ein bislang einmaliges Kunststück. Die erfolgreiche Titelverteidigung bei den 40. FIL-Weltmeisterschaften weist die Olympia-Dritte von 2006 zudem als würdige Nachfolgerin der zurückgetretenen Sylke Otto (Olympiasiegerin 2002 und 2006) und Silke Kraushaar-Pielach (Olympiasiegerin 1998) aus. Dank Natalie Geisenberger (Europameisterin 2008 und WM-Zweite 2008) und Anke Wischnewski (WM-Zweite 2007) müssen Deutschlands Damen auch nicht ernsthaft um die Siegesserie mit bislang 81 Erfolgen hintereinander im Viessmann-Weltcup bangen.
„Jede Serie geht einmal zu Ende, aber ich hoffe, es passiert nicht so schnell“, sagte Tatjana Hüfner. Vor elf Jahre war es der Österreicherin Andrea Tagwerker am 29. November 1997 am Königssee vorbehalten, sich als letzte Nicht-Deutsche in die Siegerliste des Viessmann-Weltcups einzutragen.
Nicht ganz so erdrückend ist bei den Herren die Dominanz von Armin Zöggeler. Aber mit sieben Erfolgen im Viessmann-Gesamtweltcup, der Rekordzahl von 40 Einzelsiegen, seinen fünf WM-Titeln und den zwei olympischen Goldmedaillen drückte der 34 Jahre alte Südtiroler dem Geschehen deutlich seinen Stempel auf. Und denkt noch lange nicht ans Aufhören. „Die Weltmeisterschaft 2011 findet auf unserer Bahn in Cesana statt. Das ist für mich schon noch ein klares Ziel“, sagte Zöggeler. Neben dem Italiener kommen als Weltcup-Gesamtsieger am ehesten noch David Möller, Deutschlands Weltmeister von 2004 und 2007, sowie sein direkter Nachfolger aus der eigenen Mannschaft, Felix Loch, in Frage.
Österreich setzt auf eine Steigerung seiner „Youngster“ Daniel Pfister (21 Jahre) und Junioren-Weltmeister Wolfgang Kindl (20) sowie mehr Konstanz bei Martin Abentung. Zu beachten dürften nach wie vor der Olympia-Zweite Albert Demtschenko aus Russland, der Schweizer Stefan Höhener sowie das kanadische Team mit Jeff Christie an der Spitze als kommender Olympia-Gastgeber in Vancouver 2010 sein.
Die meiste Spannung verspricht der Viessmann-Weltcup der Doppelsitzer. In den vergangenen Jahren lieferten sich stets Patric Leitner/Alexander Resch (GER) und Christian Oberstolz/Patrick Gruber (ITA) ein packendes Duell um den Gesamtsieg. Dabei gewann die Olympiasieger von 2002 insgesamt sechs Mal die Gesamtwertung. Nur zwei Erfolge fehlen Leitner/Resch noch zu den Rekord-Gesamtsiegerin Hansjörg Raffl/Norbert Huber (ITA).
Deren Landsleute Oberstolz/Gruber, die Europameister von 2007, hatten im Winter 2004/2005 die Nase vorne, belegten drei Mal (05/06, 06/07 und 07/08) Platz zwei und ein Mal (03/04) Rang drei. Im vergangenen Winter entschieden am Ende gerade einmal 20 Punkte zu Gunsten von Leitner/Resch gegenüber Oberstolz/Gruber.