Sigulda (pps) Der Weg nach Turin beginnt in Sigulda. Zwischen dem Auftakt im Viessmann Weltcup der Rennrodler am Wochenende (5./6. November 2005) in Lettland und den XX. Olympischen Winterspielen in Turin (10. bis 26. Februar 2006) liegen sieben Weltcup-Stationen (Turin, Altenberg, Calgary, Lake Placid, Königssee, Igls und Oberhof), die Europameisterschaften in Winterberg (20. bis 22. Januar 2006) und ein kleines Jubiläum. Seit nunmehr zehn Jahren unterstützt Viessmann den Rennrodel-Weltcup als Titel- und Hauptsponsor.

Lediglich im Viessmann Weltcup, der auch in diesem Winter live und ausführlich auf Eurosport und in Deutschland bei ARD und ZDF übertragen wird, werden die 110 Startplätze für Turin vergeben. Nur die 40 besten Herren, 30 besten Damen und 20 besten Doppel der Gesamtwertung (Stichtag 31. Dezember 2005) haben eine Olympia-Fahrkarte des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) sicher. Hinzu kommt dann noch die Beschränkung auf jeweils drei Damen und Herren sowie zwei Doppel pro Nation und natürlich die Qualifikations-Normen der jeweiligen Nationalen Olympischen Komitees.

Für Spannung im Viessmann Weltcup 2005/06, an dem in den vergangenen Jahren mehr als 25 Nationen regelmäßig teilnahmen, ist also gesorgt. Als Titelverteidiger gehen beim Auftakt in Sigulda (5./6. November) Barbara Niedernhuber (Deutschland), Albert Demtschenko (Russland) und Christian Oberstolz/Patrick Gruber (Italien) an den Start.

Zwar sind die deutschen Rennrodlerinnen um Weltcup-Gesamtsiegerin Barbara Niedernhuber und die beiden Olympia-Siegerinnen Sylke Otto (2002) und Silke Kraushaar (1998) seit dem 29. November 1997 in 56 Rennen ungeschlagen, doch im vergangenen Winter kam durchaus Bewegung in die Szene: Natalia Jakuschenko aus der Ukraine siegte im Suzuki Challenge Cup 2004/05; Regan Lauscher (Kanada) sorgte im Dezember 2004 als Zweite in Lake Placid für das beste kanadische Weltcup-Ergebnis aller Zeiten; Ashley Hayden aus den USA stand als Dritte in Winterberg 2005 erstmals auf dem Weltcup-Siegerpodest. Gespannt sein darf man auch auf die Italienerin Anastasia Oberstolz-Antonova sowie die Österreicherinnen Nina Reithmayer, Veronika Halder und Sonja Manzenreiter.

Das rot-weiß-rote Rennrodel-Team bekam mit Rene Friedl einen neuen Trainer aus Deutschland und hofft auch bei den Herren um den ehemaligen Weltcup-Gesamtsieger Markus Kleinheinz auf einen Aufschwung. Zu den Sieganwärtern zählen Rekord-Weltmeister Armin Zöggeler (Italien), der in Cesana Pariol seinen Olympiasieg von Salt Lake City wiederholen möchte, der dreimalige Olympiasieger Georg Hackl (Deutschland), der seine sechste Olympia-Teilnahme anstrebt, und dessen Teamkollege, der WM-Dritte David Möller, der von seiner ersten Olympiamedaille träumt.

Bei Titelverteidiger Demtschenko stellt sich die Frage, wie er die lebensgefährlichen Komplikationen nach einer zunächst harmlosen Blinddarm-Operation verkraftet. Hackl laboriert noch an den Folgen einer Halswirbel-Operation und wird erst in Calgary seinen Saisoneinstand geben.

Im Doppelsitzer gehören Duos aus Deutschland, Italien, Österreich, den USA, Kanada, ja selbst der Slowakei zur erweiterten Weltspitze. Bei neun Weltcup-Rennen trugen sich 2004/05 nicht weniger als sechs Duos aus vier Ländern in die Siegerlisten ein. Die Favoriten heißen Patric Leitner/Alexander Resch als Olympiasieger von 2002, die aktuellen Weltmeister André Florschütz/Torsten Wustlich (alle Deutschland), die US-Amerikaner Mark Grimmette/Brian Martin, die schon Bronze (1998) und Silber (2002) bei Olympia gewannen, und die Italiener Oberstolz/Gruber. Hoffnungen dürfen sich aber auch die beiden österreichischen Duos Tobias Schiegl/Markus Schiegl und Wolfgang Linger/Andreas Linger sowie die Kanadier Grant Albrecht/Eric Pothier machen.

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