Aus Steu/Koller wird Steu/Kindl – Österreichs Rodler starten in Saisonvorbereitung

Lorenz Koller, Foto: ÖRV Wilhelm

Innsbruck (FIL/ÖRV 16.04.2023) Sechs Wochen nach dem Saisonfinale ist das Team des Österreichischen Rodelverbandes (ÖRV) in die Saisonvorbereitung gestartet. Nicht mehr dabei ist Lorenz Koller. Der 28-jährige Tiroler beendete nach einem erfolgreichen, aber auch intensiven Jahrzehnt im Spitzensport seine Karriere. Koller war für die rot-weiß-rote Erfolgsgeschichte als Doppel-Hintermann mit dem Vorarlberger Thomas Steu verantwortlich. Das Duo sorgte erstmals 2014 bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Igls mit zwei Goldmedaillen für Schlagzeilen. Im darauffolgenden Winter folgte das Weltcup-Debüt.

Zwei Olympiamedaillen für Steu/Koller

Steu / Koller, Bronze Peking 2022

Bei ihrem Olympia-Debüt in Südkorea 2018 rodelte das Duo als Vierte knapp an einer Medaille vorbei, vier Jahre später kehrten sie mit Bronze im Doppelsitzer und Silber in der Team-Staffel mit zwei olympischen Medaillen aus Peking zurück.

Zwei der insgesamt neun Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften sind aus Gold: 2021 wurden Steu/Koller in Königssee (GER) Weltmeister, ein Jahr zuvor im norwegischen Lillehammer Europameister.

„Ich habe mir dank der Unterstützung von meiner Familie, dem Verband und Partnern gleich mehrere Träume erfüllen können. Wir waren in ein sehr professionelles System eingebettet, es war eine super Zeit mit vielen erfolgreichen Kapiteln, für die ich unglaublich dankbar bin“, sagte Lorenz Koller dankbar.

Steu startet mit Kindl neu durch

Thomas Steu bleibt dem Rodelsport weiter erhalten und das im Doppelsitzer. Der Vorarlberger wird die kommende Saison gemeinsam mit Wolfgang Kindl in Angriff nehmen. Ex-Weltmeister Kindl will seine Karriere auch im Einsitzer weiter vorantreiben und fährt damit zweigleisig. Die ersten Testläufe absolvierten der Vorarlberger und der zweifache Silbermedaillen-Gewinner von Peking (Einsitzer und Team) im Rahmen des letzten Eistrainings in dieser Saison, Ende März in La Plagne.

Wolfgang Kindl

„Natürlich ist der Ausstieg von Lorenz und das Ende unserer gemeinsamen Karriere sehr schade. Wir haben zusammen über viele Jahre einiges er- und durchlebt, es war eine geile Zeit, die mir sehr viel gegeben hat und geben wird. Ich bin Lorenz in vielerlei Hinsicht sehr dankbar und kann ihn gut verstehen. Auch ich war mir zwischenzeitlich nicht mehr sicher, ob ich weitermachen werde, bis sich die Möglichkeit aufgetan hat, es mit Wolfi zu probieren. Wir hatten gute Gespräche mit dem Verband und wissen nach La Plagne, in welche Richtung der Schlittenbau gehen muss. Im Sommer gilt es die Hausaufgaben zu machen, im Oktober starten wir dann ins Eistraining. Da wird man dann sehen, wie es funktioniert. Es ist auf jeden Fall eine spannende Sache, wenn wir nicht davon überzeugt wären, dass es klappen könnte, würden wir es nicht machen“, so Thomas Steu.

Sein neuer Hintermann Wolfgang Kindl ergänzt: „Ich sehe den Start im Doppelsitzer als zusätzliche Chance und Bereicherung und denke, dass mich das auch im Einsitzer weiterbringen kann. Ich bin schon sehr lange im Geschäft, da ist ein zusätzlicher Reiz nie schlecht. Thomas und ich kennen uns ewig, wir verstehen uns sehr gut, sind beide sehr ehrgeizig und erfolgsorientiert. Klar ist, dass die Zweigleisigkeit nicht auf Kosten meiner Einsitzer-Kampagne gehen darf, im Falle einer Überbelastung hat der Einsitzer Priorität. Ich bin aber davon überzeugt, dass mir meine Erfahrung helfen wird, da wie dort erfolgreich zu rodeln und freue mich sehr auf die Challenge.“