Innsbruck (pps) Einfach nur „geil“ fand es der Italiener Simon Kainzwaldner, gerade eben als Sieger im Doppelsitzer mit seinem Kollegen Florian Gruber hervorgegangen. Der sonst so zurückhaltende Christian Paffe aus Deutschland sprach ein großes Wort gelassen aus: „Wir Sportler aus der ganzen Welt verstehen uns hervorragend“. Und die ohnehin stets gut gelaunte Österreicherin Miriam-Stefanie Kastlunger umarmte einfach nur jeden, der ihr über den Weg lief. Für Tucker West, zusammen mit Summer Britscher und dem Doppel Ty Andersen/Pat Edmunds Mitglied der siegreichen US-Staffel, war es „definitiv die beste Erfahrung“ seines noch jungen Lebens.
Aber nicht nur die Goldmedaillen-Gewinner der ersten olympischen Jugend-Winterspiele in Innsbruck waren begeistert. Auch die anderen jugendlichen Olympioniken im Rennrodeln waren Feuer und Flamme für die Premiere unter dem Dach der fünf Ringe in der Tiroler Hauptstadt, die nun schon zum dritten Mal nach 1964 und 1976 Gastgeber der olympischen Familie war.
Im Vorfeld der Jungend-Winterspiele sei er “skeptisch” gewesen, räumte der Präsident des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL). Josef Fendt aus Deutschland, ein. Fendt: „Dann ist mir aber von allen Seien nur positives berichtet worden.“
In der Tat: Es stimmte aber auch alles an der alt-ehrwürdigen Olympiabahn am Fuße des Patscherkofels, die für die Premiere der Youth Olympic Games den jugendlich flotten Titel „OIympic Sliding Centre“ verpasste bekommen hatte. Publikum, Stimmung und Atmosphäre, selbst das Olympische Dorf, eine „Mini-Ausgabe von Vancouver 2012“ - wie es André Lange, viermaliger Bob-Olympiasieger und nun deutscher Teamchef für Rennrodeln, Bob & Skeleton- pries, erfüllten höchste Ansprüche.
Beim bestimmt nicht einfach Dreiklang mit ambitioniertem Sport, einem anspruchsvollen Kultur- und Erziehungsprogramm sowie einer gehörigen Portion Spaß trafen Innsbrucker Organisatoren und das Internationale Olympische Komitees (IOC) jeweils die richtigen Töne.
Es begann mit einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier mit Rennrodel-Größen wie Josef Feistmantel, Doris und Angelika Neuner als Protagonisten, setzte sich fort mit einer bunten Medaillen-Verteilung in den Einzel-Disziplinen, und fand bei der Premiere der Team-Staffel des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) seinen Höhepunkt. IOC-Präsident Jacques Rogge gab sich höchstpersönlich die Ehre, als die Team-Staffel die olympische Bühne betrat.
Als „idealen Austragungsort“ bezeichnete Fürst Albert von Monaco, als Bobpilot fünfmaliger Olympia-Teilnehmer und dank seiner IOC-Mitgliedschaft ein profunder Kenner der Fünf-Ringe-Szene, den Premierenort Innsbruck. Der Herr der Ringe hatte sein Fazit schon bei der Eröffnungsfeier vorweg genommen. „Innsbruck – du hast es mal wieder geschafft“, hatte Rogge da schon gesagt und recht behalten.
Lillehammer, 1994 Schauplatz der wohl glanz- und stimmungsvollsten Winterspiele aller Zeiten, ist im Jahre 2016 der nächste Gastgeber für die jüngster Jugend der Welt.