Drei-Länderkampf um drei Medaillensätze

Vancouver (pps/2. Februar 2010) In keiner anderen Rennrodel-Disziplin ist die Spitze so breit wie im Doppelsitzer. Ein halbes Dutzend Duos zählt zu den Medaillen-Kandidaten bei der Entscheidung am 17. Februar (1. Lauf: 17.00 Uhr Ortszeit/02.00 Uhr MEZ; 2. Lauf: 18.00 Uhr Ortszeit/03.00 Uhr MEZ) im „Whistler Sliding Center“. Erwartet wird nach dem Saisonverlauf ein Drei-Länderkampf zwischen Italien, Österreich und Deutschland um die drei Medaillensätze.

Italien vertraut den Weltmeistern Gerhard Plankensteiner/Oswald Haselrieder und den zweimaligen Weltcup-Gesamtsiegern Christian Oberstolz/Patrick Gruber. Österreichs Farben vertreten die Turin-Olympiasieger Andreas Linger/Wolfgang Linger und die aktuellen EM-Dritten Tobias Schiegl/Markus Schiegl. Und Deutschland setzt auf die Salt-Lake-City-Goldmedaillen-Gewinner Patric Leitner/Alexander Resch und André Florschütz/Torsten Wustlich, 2006 Olympia-Zweite.

Hoffnungen auf Edelmetall machen sich aber auch die USA und Lettland, und selbst Gastgeber Kanada möchte den Heimvorteil nutzen. Der US-Verband, der alle seine vier Olympia-Medaillen (Silber 1998 und 2002 sowie Bronze 1998 und 2002) im Doppelsitzer gewann, vertraut auf Mark Grimmette/Brian Martin sowie Christian Niccum/Daniel Joye. Lettland setzt auf die Sics-Brüder Andris und Juris, die schon vor vier Jahren einen beachtlichen siebten Platz erreichten.

Kanada erzielte im Doppelsitzer mit Chris Moffat/Eric Pothier, die 2002 in Salt Lake City auf Rang fünf ins Ziel kamen, sein bestes Olympia-Resultat aller Zeiten. Diesmal ruhen die Hoffnungen auf Chris Moffat/Mike Moffat. Die beiden Brüder, übrigens Söhne des Olympia-Rennleiters Ed Moffat, waren in Turin vor vier Jahren Neunte.

Im Weltcup 2009/10 siegten Leitner/Resch und Florschütz/Wustlich je zweimal, je einen Erfolg feierten Oberstolz/Gruber und Linger/Linger. Tobias Wendl/Tobias Arlt als Sieger der Weltcups am Königssee und in Cesana blieben ebenso in der internen deutschen Selektion hängen wie die Österreicher Peter Penz/Georg Fischler als Zweite von Altenberg. Auch dies ist ein Beleg für die breite Spitze im Doppelsitzer.

Für die viermaligen Weltmeister Patric Leitner/Alexander Resch ist die Olympia-Entscheidung definitiv das letzte Rennen ihrer Karriere. „Wir wollen zum Abschluss eine Medaille gewinnen. Dafür haben wir hart gearbeitet“, sagt „Obermann“ Leitner. Ihre Zukunft offen lassen dagegen André Florschütz/Torsten Wustlich. „Wir entscheiden uns erst nach Olympia“, lautet ihre Sprachregelung.

Plankensteiner/Haselrieder, 2006 Bronzemedaillengewinner in Turin, möchten die Weltmeisterschaften 2011 auf ihrer Heimbahn in Cesana noch ebenso mitnehmen wie Oberstolz/Gruber. Und nach EM-Bronze in Sigulda/Lettland sprachen selbst die fünfmaligen Olympia-Starter Tobias Schiegl/Markus Schiegl noch nicht vom Karriere-Ende. Ihre Landsleute Linger/Linger, die ihre Titelsammlung nach WM-Gold 2003 und dem Olympia-Gold von 2006 in Sigulda mit EM-Gold 2010 vervollständigten, denken ebenfalls noch nicht ans Aufhören.
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