Comeback mit drei Weltcup-Kugeln, vier Nationen siegen und Rookies begeistern im Doppelsitzer 2020/21 

Steu / Koller, BMW Sprint overall winner

Berchtesgaden (FIL) Die vorolympische Saison 2020/21 der Doppelsitzer begeisterte durch das fulminante Comeback von Thomas Steu nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch im vergangenen Winter. Obwohl der Vorarlberger noch nicht voll belastbar war, da erst am 2. März 2021 nach 13 Monaten die 25 Schrauben und zwei Platten aus seinem Bein entfernt werden, überzeugten er und sein Tiroler Doppelpartner Lorenz Koller mit dem ersten Gesamtsieg im EBERSPÄCHER Weltcup für Österreich seit der Saison 2011/12. Damit traten die Beiden in die Fußstapfen der Tiroler Linger-Brüder. In gesamt zwölf Weltcup-Rennen standen Steu/Koller nur dreimal nicht auf dem Podium, dafür holten sie sich vier Siege und alle drei Weltcup-Kugeln. Die beiden kleinen Kristallkugeln für den Sprint- und den Doppelsitzer-Weltcup sowie die große Joska-Trophäe für den Gesamtweltcup aller zwölf Bewerbe.

Eggert / Benecken Weltmeister

Ausgerechnet bei den Weltmeisterschaften Ende Januar am bayerischen Königssee reichte es für das konstanteste Doppel des Corona-Winters dann nur zu Rang sechs. Die Deutschen Toni Eggert und Sascha Benecken sicherten sich zum vierten Mal in Folge den WM-Titel. Damit ist das Duo mit vier Gold- und drei Silbermedaillen nun das erfolgreichste Doppel bei Weltmeisterschaften. Die seitherigen Spitzenreiter Patric Leitner und Alexander Resch hatten auch vier Titel gewonnen, allerdings nur eine Silber- und eine Bronzemedaille. Eggert/Benecken lieferten sich einen packenden Zweikampf mit ihren deutschen Teamkollegen Tobias Wendl und Tobias Arlt, die sich die Silbermedaille sicherten. Die beiden Olympiasieger hatten sich am Tag zuvor noch den Titel der Sprint-Weltmeister geholt.

 

Medal Table Doubles 2021

Platz drei bei der WM ging an die Europameister, die  Brüder Andris und Juris Sics. Lettland stand im 43. Weltcupwinter der Rennrodler gesamt siebenmal auf dem Weltcup-Podium und gewann zwei Bronzemedaillen bei den 50. FIL Weltmeisterschaften. Zwei der Podestplätze, darunter sogar ein Sieg beim Finale des EBERSPÄCHER Weltcup in St. Moritz, kam von den "Rookies of the year" Martins Bots und Roberts Plume.  Spätestens nach dem dritten Platz, ihrem ersten Weltcup-Podium, auf ihrer Heimbahn in Sigulda hatte man die beiden 20- und 21-jährigen Newcomer auf dem Schirm der Weltspitze. Beim Saisonfinale im Olympia Bob Run in St. Moritz-Celerina gelang den U-23-Europameistern die ganz große Überraschung. Die jungen Letten gewannen ihr erstes Weltcuprennen vor ihren Landsleuten Andris und Juris Sics und begeisterten alle mit ihrer starken ersten Weltcup-Saison. 

Als vierte Nation im EBERSPÄCHER Weltcup überzeugte Italien mit Ludwig Rieder und Patrick Rastner im vorolympischen Winter mit einem Sieg in Innsbruck und drei Podestplätzen. Für den 29-jährigen Ludwig Rieder und den 27-jährigen Patrick Rastner war es der erste Weltcupsieg überhaupt. Gesamt standen die beiden fünfmal in ihrer Karriere auf dem Weltcup-Podium. Bei den Weltmeisterschaften kam das erfahrene Duo aus Südtirol auf Rang fünf.