„Auf die Größe kommt es an“, heißt es oft und gerne, wenn über die Vorzüge eines Produkts gefachsimpelt wird. Das Auto muss groß sein, der Fernseher und der Kühlschrank sowieso – denn groß ist gut. Nun, bei genauer Betrachtung stimmt das nicht (immer).

Nusa Subic

Spaciger Anblick: Nusa Subic mit Maske beim Weltcup in Laas/Lasa (ITA)

Das „kleine“ Rennrodeln auf Naturbahn konnte beinahe ohne nennenswerte Änderungen die Saison 2020/2021 durchführen. Die Entscheidung, den Rennkalender in Blöcken zusammenzufassen war goldrichtig, denn nur so konnte eine sichere und komplette Saison garantiert werden. Mit 14 teilnehmenden Nationen bei den 23. FIL Weltmeisterschaften im Rennrodeln auf Naturbahn in Umhausen (AUT) gab es trotz schwierigster Rahmenbedingungen ein im sportübergreifenden Vergleich respektables Teilnehmerfeld – mit Brasilien war sogar Südamerika vertreten. Dass andere Nationen aus Nordamerika, Asien und Ozeanien nicht starten konnten ist bitter – vor allem für die Athleten selbst.

Beim Saisonauftakt mit dem Doppelweltcup in Winterleiten (AUT) hatte das Hygienekonzept der Naturbahn erstmals gegriffen: Vor der Anreise zum Weltcup wurde u.a. der spätere Weltmeister Thomas Kammerlander (AUT) positiv getestet – auch er musste zuhause bleiben. Somit war klar: Die Schutzmaßnahmen sind rigoros einzuhalten – Maske auf, Abstand halten und konsequent testen. Diese neuen „Spielregeln“ wurden von Athleten, Betreuern, Funktionären und anwesenden Journalisten strikt eingehalten. Die Bilanz: Im gesamten FIL Weltcup und auch beim FIL Juniorenweltcup wurden keine Sportler, Trainer oder Funktionäre positiv getestet. Stichwort Juniorenweltcup: Mit zwei Athletinnen aus Kanada war auch Nordamerika vertreten. 

Zufrieden zeigt sich Peter Knauseder, der Vizepräsident des Internationalen Rennrodelverbandes FIL und Naturbahn-Koordinator. „Wir hatten in den Weltcup-Blasen und bei allen vier Juniorenweltcups keinen einzigen Coronafall. Für uns ist der Nachwuchsbereich ein sehr wichtiger Punkt, wir sind einige der wenigen Sportarten, die einen Juniorenweltcup durchziehen konnten.“

Die Saison 2020/2021 war für die Naturbahn mit Sicherheit keine „normale“ Saison. Die Hoffnung ist, dass die Saison 2021/2022 eine normale wird – mit Weltcups in mehreren Ländern. Und vor allem mit Zuschauern entlang der Bahn. Die Naturbahn hat in diesen schwierigen Monaten Verantwortung übernommen und aus einer vermeintlichen Schwäche eine Stärke gemacht – getreu dem Motto „klein, aber fein“.