Dajana Eitberger und Max Langenhan siegen in Ilmenau

Ilmenau (FIL) Dajana Eitberger und Max Langenhan (beide Deutschland) siegen beim 29. FIL- Sommerrodel-Cup am 3. September 2022 im thüringischen Ilmenau (GER). Der 23 Jahre alte Sportsoldat Langenhan aus Friedrichroda distanzierte auf der 430 Meter langen Sommer-Rodelbahn mit acht Kurven und bis zu 12 Prozent Gefälle den Doppelsitzer-Spezialisten Paul Gubitz (Zella-Mehlis) auf Rang zwei. Dritter wurde Sebastian Bley (Suhl). Bei den Damen trug sich die Olympia-Zweite von 2018 Dajana Eitberger, die für den lokalen Club RC Ilmenau startet, bereits zum 14. Mal in die Siegerliste ein. Sie verwies Weltmeisterin Julia Taubitz (WSC Oberwiesenthal) und die Olympia-Fünfte Hannah Prock aus Österreich auf die Ränge zwei und drei. Über 50 Rodlerinnen und Rodler aus fünf Nationen (Deutschland, Österreich, Italien, Schweiz und Tschechien) nahmen bei Sonnenschein an dem traditionellen Sommer-Cup teil.

Rekordsiegerin Dajana Eitberger ist glücklich: „Bis vor kurzem wusste ich noch gar nicht ob ich am Sommercup in Ilmenau teilnehmen kann. Zum zweiten Mal nach Dezember 2021 hatte ich nämlich einen positiven Covid-Test gehabt. Emotional und mental war das ein echter Kraftakt, mich wieder aus diesem Szenario heraus zu schleppen. Meine Form war bis zum positiven Test sehr aufsteigend und jetzt ich bin froh, dass ich das so gut überstanden habe. Nach einem großen Blutbild und allen Tests unserer Teamärzte, konnte ich dann für den FIL-Cup zusagen. Für mich hat sich die Teilnahme echt ausgezahlt und ich konnte dadurch jetzt Selbstvertrauen aufbauen, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde. Nächste Woche kommt der Startlehrgang. Darauf freue ich mich schon sehr und in vier Wochen geht es ja schon wieder auf’s Eis.“

Der FIL-Sommer-Cup wird jährlich am ersten Septemberwochenende auf der Rennschlittenbahn am Floßberg in Ilmenau ausgetragen. Internationale Topathleten und der Nachwuchs messen sich dabei im Sommer auf Rollen-Schlitten. Gefahren wird mit zugelosten Räderschlitten.

Die Wettkampforganisatoren um Gesamtleiter Siegbert Bussemer, Rennleiter Holger Hendrich, Bahnleiter René Jäcklein und Technikchef Fabian Wenzel können stolz sein. Ihnen gelang ein wunderbares Rodelfest für die ganze Familie. „Wie ich es von meinem Heimatverein gewohnt bin, war der FIL-Cup 2022 wieder eine sehr schöne und bestens organisierte Veranstaltung mit vielen Zuschauern und einer Menge Bekannter und Rodelgrößen vergangener Jahre“, so die Olympiazweite von 2018 Dajana Eitberger.

Rund um den Internationalen Sommerrodel-Cup gab es an der Bahn am Lindenberg ein unterhaltsames Rahmenprogramm für die ganze Familie mit der Dixieland-Combo „Sunshine Brass“, einer Autogrammstunde der bekannten Rodelgrößen Dajana Eitberger, Julia Taubitz und Max Langenhahn sowie Kinderschminken, einer Hüpfburg, Informations- und Mitmachstände und ein Angebot an Getränken und natürlich Thüringer Bratwurst gehörten mit dazu.
Am Sonntag, 4. September veranstaltete der Rodelclub Ilmenau noch ein Kinder-Schnuppertraining. Eingeladen waren alle Kinder ab 5 Jahre, die gerne einmal selbst Rodelluft schnuppern und sich auf der Plastebahn mit Rollenrodeln ausprobieren wollten. Das Interesse war groß und die erfahrenen Rodeltrainer des Vereins hatten einiges zu tun.

Zur Geschichte des Events

Der Sommerrodel-Cup in Ilmenau wurde 1990 erstmals als „Wolfram-Fiedler-Gedächtnisrennen“ gefahren. Der mit Unterstützung durch viele regionale Firmen und private Freunde des Sports ausgerichtete Wettkampf wird seit 1992 als internationales Rennen für Junioren und Allgemeine Klasse ausgeschrieben und hat sich seit 1994 als FIL-Sommercup im internationalen Kalender der Federation Internationale de Luge (FIL) etabliert. Veranstalter ist die FIL (Fédération Internationale de Luge). Ausrichter ist das Team des Rodelclub Ilmenau e.V. und des Thüringer Schlitten- und Bobsportverbands (TSBV). In den Jahren 2017 und 2018 konnte ein Livestream der Veranstaltung angeboten werden.

In den Jahren 2004 und 2007 wurden neue Wettkampfmodi eingeführt, die das Rennen noch spannender gestalten. Dadurch hat die Jugend die Möglichkeit sich mit den ganz Großen des Rennrodelsports zu messen. In den Qualifikationsläufen am ersten Tag werden die Startnummern für die A- und B-Rennen ausgefahren. Die Damen und Juniorinnen sowie die Herren und Junioren starten erstmals in einer Wertung. Im sogenannten „Hoffnungsrennen“ können sich die besten Fahrer des B-Rennens in einer K.O.-Wertung für das A-Rennen nachqualifizieren. Neben den Rodelprofis wagt sich zu Weilen auch die lokale Politikprominenz im „Prominenten-Cup“ an den Start.

Fotos: Sven Schmutzler