HRH Princess Pilolevu Tuita initiiert Engagement - Tongas erster Rennrodler Banani in Calgary 41. beim Nationencup

Calgary (pps/17. Dezember 2009) „Nationencup Calgary, Platz 41, Bruno Banani (TGA)“ – Genau so wird es einst in den Annalen der „Luge Federation of the Kingdom of Tonga“ stehen. Der 20. November 2009 markiert den ersten offiziellen Auftritt des Inselstaats im Südpazifik im Rennrodeln. Nur zehn Monate zuvor hatte der 21 Jahre alte Informatikstudent erstmals Bekanntschaft mit dem Eis gemacht.

In Altenberg, bei einem dreiwöchigen Lehrgang im Februar 2009, begann die Rennrodel- Karriere des Bruno Banani, der am 4. Dezember 2009 seinen 22. Geburtstag feierte. Mit Isabell Barschinski, die einst mit der zweimaligen Weltmeisterin Tatjana Hüfner in Oberwiesenthal die Schulbank des Sportgymnasiums drückte und ebenfalls als Rennrodlerin aktiv war, wurde gleich eine hauptamtliche Trainerin engagiert. Es folgten für Banani noch einmal drei Wochen Training auf der Kunsteisbahn am Königssee, im Sommer dann die Aufnahme von Tonga als Mitglied des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) und im Herbst 2009 eine Reihe von Trainingswochen in Lillehammer (NOR) und Sigulda (LAT).

Die erste Bewährungsprobe stand bei der Internationalen Trainingswoche im November auf der angehenden Olympiabahn in Whistler für die Winterspiele 2010 im kanadischen Vancouver an. Dabei fabrizierte Banani keinen einzigen Sturz, kam bei jeder Fahrt unfallfrei ins Ziel. „Das kann ich von mir nicht behaupten“, sagte anerkennend Natalie Geisenberger (GER), Europameisterin und zweimalige Vize-Weltmeisterin, die in Whistler bei einem Sturz einen Außenbandanriss am Knöchel erlitt.

„Wir sind so stolz auf unseren Jungen“, erklärte Leafa Mataele Wawryk, Sprecherin der königlichen Familie, in Calgary. Auf Initiative von „Her Royal Highness (HRH) Princess Pilolevu Tuita“, der einzigen Schwester des regierenden Königs George Tupou V., begann das Rennrodel-Engagement von Tonga. Vorbild ist der heutige Fürst Albert von Monaco, der sich als Thronfolger dem Bobsport verschrieb, es auf fünf Olympiastarts brachte, und im Fürstentum seinen Sport weiterhin fördert. „Wir wollen damit der Jugend von Tonga eine sportliche Alternative bieten“, betont Leafa Mataele Wawryk.

Das Königreich Tonga weist derzeit rund 101.000 Einwohner auf und ist ein Inselstaat im Südpazifik. Der Archipel umfasst die 169 früher auch Freundschaftsinseln genannten Tongainseln, von denen nur 36 bewohnt sind, sowie die beiden Minerva-Riffe. Tonga ist der einzige Staat in Ozeanien, der nie von Europäern kolonialisiert wurde. Im Sport machte sich Tonga bislang vor allem im Rugby einen Namen.

Und jetzt eben im Rennrodeln. Wobei die vage Aussicht auf einen Olympiastart schon in Vancouver für alle überraschend kommt. „Das wäre ein Traum“, sagt die königliche Sprecherin Wawryk. „Unser Ziel war eigentlich die Olympia-Teilnahme in vier Jahren. Dass Bruno jetzt schon so gut ist, damit haben wir niemals gerechnet.“ Der Student, der beim Rennrodeln vor allem die Geschwindigkeit liebt, soll deshalb auch weniger mit Interviews als durch gute Leistungen im Eiskanal von sich reden machen. „Es soll sich ganz auf seinen Sport fokussieren“, sagt Leafa Mataele Wawryk.
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