Nagano (pps) David Möller aus Deutschland hat bei den 37. Weltmeisterschaften im Rennrodeln im japanischen Nagano zum ersten Mal den Titel gewonnen. Georg Hackl verpasste sechs Jahre nach seinem dritten Olympiasieg um ganze acht Tausendstelsekunden seinen vierten WM-Titel. Der 37 Jahre alte Berchtesgadener, der zuvor schon 1989, 1990 und 1997 den WM-Titel gewonnen hatte, blieb mit seinem zweiten Platz im ewigen WM-Medaillenspiegel mit drei Gold-, sechs Silber- und einer Bronzemedaille weiter hinter Armin Zöggeler (4 – 1 – 0) aus Italien, der in Nagano leer ausging. Möller verwies in 1:39,150 Minuten seinen Teamkollegen Georg Hackl (1:39,158) auf den zweiten Platz. Für den 22 Jahre alte Oberhofer war es der größte Erfolg seiner Laufbahn. Der Lette Martins Rubenis, im Vorjahr auf seiner Heimbahn in Sigulda schon Vize-Weltmeister, gewann in Nagano in 1:39,347 Minuten Bronze.

Stimmen:

David Möller (GER), Vize-Europameister:
„Auch wenn ich jetzt den WM-Titel gewonnen habe, bin ich noch lange kein perfekter Rennrodler. Ich muss noch viel verbessern. Perfekte Rennrodler sind für mich Armin Zöggeler oder Georg Hackl, vor deren Leistungen ich immer noch sehr großen Respekt habe. Heute morgen bin ich bei dem Schneefall in den Tempel gegangen und habe den Buddha besonders fest gerieben. Nach japanischen Glauben soll dies ja Glück bringen."

Georg Hackl (GER), dreimaliger Olympiasieger:
„Es schaut so aus, also ob ich langsam auch bei Schneefall schnell rodeln kann. Aber wir hatten auch viel Glück, weil es in unserer Startgruppe nicht so heftig war. Nach den Leistungen in diesem Winter kann ich mit einem Auge zu den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin schielen. Seit 1987 habe ich jetzt immer beim Saisonhöhepunkt eine Medaille gewonnen, auch wenn es 1999 am Königssee und im Vorjahr nur WM-Gold im Mannschafts-Wettbewerb war. Das ist schon gewaltig.“

Martins Rubenis (LAT), Vize-Weltmeister 2003:
„Ich habe in diesem Winter viel experimentiert und viel an meinem Material verändert. Für die WM habe ich aber meine Kraft und Konzentration gebündelt, meinen Vorjahresschlitten verwendet und bin dafür belohnt worden. Ich sehe mich selbst, nicht als Spezialist ausschließlich für eine WM an.“

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