Calgary (pps) Nur acht deutsche Rennrodler trugen sich in der 27 Jahre alten Geschichte des Rennrodel-Weltcups in die Siegerliste ein. Angeführt vom dreimaligen Olympiasieger Georg Hackl, der es auf 31 Erfolge brachte, gehören noch Jens Müller, der Olympiasieger von 1988, Jörg Hoffmann, Jens Schenke, Michael Walther, Rene Friedl, Johannes Schettel und Karsten Albert diesem elitären Klub an. Nun verdiente sich der Oberhofer David Möller als Neunter die Aufnahme in diesen ehrwürdigen Kreis.
Völlig unerwartet gewann der zweimalige Junioren-Weltmeister im kanadischen Calgary den Viessmann-Weltcup. Mit Bestzeit in beiden Durchgängen ließ der 21-Jährige alle aktuellen Kufengrößen hinter sich, darunter auch Georg Hackl.
Der Altmeister aus Bayern suchte während der Vorbereitung auf die Saison 2003/2004 die Nähe zu den thüringischen Youngstern, zu denen neben Möller in erster Linie der WM-Fünfte Jan Eichhorn zählt. „Ich habe in den vergangenen 15 Jahren viele Talente kommen und gehen sehen. Aber die beiden sind die Besten“, sagte Hackl im Vorfeld. Und in Calgary kam auch kein Neid auf: „Ich bin schon viel zu lange im Geschäft, um Neid zu verspüren. Ich freue mich vielmehr, dass endlich mal ein deutscher Fahrer richtig einen raushaut. Umso mehr, weil ich ein sehr gutes Verhältnis zu David Möller habe.“
Dass dies nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, unterstreicht David Möller: „Der Schorsch gibt uns Tipps, geht auch auf uns zu.“ Das mag auch daran liegen, dass sich die Leistungs-Linien des Altmeisters und der Jungstars allmählich annähern. Hackl, der zudem mit einer zukünftigen Aufgabe als Bundestrainer liebäugelt, ist nicht mehr allein das Maß aller Dinge, Möller und auch Eichhorn verbessern sich von Jahr zu Jahr. Möller, 2001 und 2002 jeweils Junioren-Weltmeister, liegen zudem sogenannte Gleiterbahnen wie die in Calgary.