Sochi (pps) Olympiasieger werden ist nicht schwer, Olympiasieger sein dagegen sehr. Felix Loch kann ein Lied davon singen, schließlich gewann der 24 Jahre alte Deutsche bei den Olympischen Winterspielen im russischen Sochi schon seine zweite Goldmedaille nach Vancouver 2010.
Kaum war am Sonntagabend der Erfolg vor dem Russen Albert Demchenko und dem Italiener Armin Zöggeler unter Dach und Fach gebracht worden, begann der Stress: Erst die Blumenzeremonie, danach zahlreiche TV-Interviews und schließlich die obligatorische Pressekonferenz. „Ein paar Jährchen“ werde er noch weiter machen, sagte der bereits mit vier WM-Goldmedaillen dekorierte Doppel-Olympiasieger. „Das war nicht mein letztes Rennen.“ Demchenko (42 Jahre alt) und Zöggeler (40) wollten dagegen keine Aussage übers Karriereende treffen.
Anschließend verschwand das Trio gemeinsam zum Dopingkontrolle. Dort offenbarte der neue und alte Goldmedaillengewinner die erste Schwäche, Loch musste „nachsitzen“. „Die erste Abgabe war den Ärzten zu dünn“, sagte der deutsche Mannschaftsarzt Dr. Christopher Szopko. „Vor der zweiten ist eine Wartezeit von 45 Minuten vorgeschrieben.“ Erst danach konnte der Polizeimeister im „Kufenstüberl“ seine Freundin Lisa-Marie Ressle in die Arme schließen.
Nach einer sehr kurzen Nachtruhe folgten am Montagmorgen der Besuch beim Frühstücksfernsehen und die Pressekonferenz der deutschen Mannschaft. Am Nachmittag hieß es dann schweren Herzens Abschied nehmen. „Lisa muss wieder nach Hause zum arbeiten“, sagte Loch, der seine Freundin selbst an den Flughafen brachte. Abends standen dann die Siegerehrung durch das IOC-Mitglied Mario Pescante (Italien) auf dem Programm und der Besuch im gläsernen TV-Studio.
Armin Zöggeler ist Jubel-Touren nach olympischen Medaillengewinnen gewohnt. Der Olympiasieger der Jahre 2002 und 2006, der sich neben Silber 1998 in Sochi zum dritten Mal nach 1994 und 2010 die Bronzemedaille sicherte, feierte diesmal in der „Casa Italia“ seine historische Tat.